Tag 29 des Krieges: Ergebnisse des NATO-Gipfels, Russlands Angriffskrieg seit einem Monat, Russland schlimmer als Islamischer Staat

Ergebnisse des NATO-Gipfels. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat erklärt, dass das Bündnis nicht beabsichtigt, Friedenstruppen in die Ukraine zu entsenden. Gleichzeitig einigten sich die NATO-Länder darauf, der Ukraine mehr zu helfen. Beeinflusst wurde dies laut Stoltenberg durch die Ansprache von Wolodymyr Selenskyj. Vor dem Gipfel hielt der ukrainische Präsident eine Rede, in der er betonte, dass 1 % der NATO-Waffen der Ukraine ausreichen würden, um sich und Europa gegen die russische Aggression zu verteidigen.

Die NATO bezeichnete Russlands Aggression gegen die Ukraine als die ernsthafteste Bedrohung der euroatlantischen Sicherheit seit Jahrzehnten und erklärte, sie werde daran arbeiten, die Verantwortlichen für Verletzungen des humanitären und internationalen Rechts, einschließlich Kriegsverbrechen, vor Gericht zu stellen. Das Bündnis beabsichtigt auch, weiterhin gegen Russlands Lügen vorzugehen und erfundene Narrative aufzudecken.

Das Bündnis drückte seine volle Solidarität mit Präsident Wolodymyr Selenskyj, der Regierung der Ukraine und den Ukrainern aus und bekräftigte seine Unterstützung für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen.

Die NATO-Staaten erklärten ferner, sie würden weiterhin Hilfe in Bereichen wie Cyber-Sicherheit und Schutz vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Bedrohungen leisten.

Die Mitglieder der Allianz forderten zudem China im Zusammenhang mit besorgniserregenden öffentlichen Äußerungen chinesischer Staatsvertreter auf, die Verbreitung falscher Kreml-Narrative einzustellen und Russlands Militäraktion nicht zu unterstützen. Auch sollte Russland nicht geholfen werden, Sanktionen zu umgehen.

Ukrainische Streitkräfte zerstören russisches Kriegsschiff und beschädigten weitere. Im Hafen von Berdjansk, der unter der Kontrolle des russischen Militärs ist, wurde das russische Landungsschiff “Orsk” zerstört. Dies teilten am 24. März die Seestreitkräfte der Ukraine mit. Das Feuer griff auf zwei weitere Schiffe sowie auf Treibstoff und Munition über. Die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar sagte im ukrainischen Fernsehen, es sei ein “großes Ziel” getroffen worden, das 20 Panzer, 45 Schützenpanzer und 400 Soldaten transportieren könne.

Podcast Explaining Ukraine: 10 Lektionen des ersten Monats des Krieges

10 Lektionen, die wir aus dem ersten Monat der russischen Invasion in der Ukraine gelernt haben: Über die Stärke der ukrainischen Armee, die Schwäche der russischen Armee, die ukrainische Gesellschaft und die nationale Konsolidierung, den russischen Imperialismus, die Antwort des Westens, die Rückkehr der Grausamkeit trotz des “technischen Fortschritts”, die Zerbrechlichkeit unserer Zivilisation. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, Analytics Director bei Internews Ukraine, und Tetyana Ogarkova, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center. 

Podcast: One month of war: 10 lessons

Ukraine in Flames: Russlands Angriff auf das kulturelle Erbe der Ukraine schlimmer als Islamischer Staat

UKRAINE IN FAMES ist ein Projekt des Ukraine Crisis Media Center, des analytischen Zentrums der Ukrainischen Katholischen Universität und der NGO EuroAtlantic Course.

Jede Beschädigung von Kulturgut, ungeachtet dessen, wem es gehört, gilt laut der Haager Konvention von 1954 als Beschädigung des kulturellen Erbes der gesamten Menschheit. Neben dem Angriff auf Zivilisten ist die vorsätzliche Zerstörung von Kulturerbe ein weiteres Kriegsverbrechen, das Russland bewusst begeht. Bereits beschädigt oder vollständig zerstört sind: 

Historisches Landesmuseum in Iwankiw, das Gemälde der ukrainischen Künstlerin Maria Prymatschenko beherbergte; Holocaust-Mahnmal in Babyn Jar; Dutzend historisch und kulturell bedeutende Kirchen, wie das Koster Swjatohirsk und die Himmelfahrtskathedrale; historische Stadtteile von Tschernihiw und Charkiw.

Kultur-Aktivisten appellieren an die internationale Gemeinschaft, Sanktionen gegen Russland auch im Bereich der Kultur zu verhängen, darunter: Stopp aller Projekte mit Bezug zu Russland; Verbot der Teilnahme von Vertretern Russlands an internationalen Wettbewerben, Ausstellungen, Foren, Musik- und Filmfestivals und anderen kulturellen Veranstaltungen; Ausschluss russischer Staatsbürger aus Aufsichtsräten und Kulturpartnerschaften, Abschaffung des Sponsorings und Entzug der organisatorischen Unterstützung; Stopp der Berichterstattung über die russische Kultur in den Medien.

Video: Worse than ISIS: Russian attack on Ukrainian cultural heritage

Teilnehmer:

Wolodymyr Schejko, Direktor des Ukrainischen Instituts

Olesja Draschkaba, ukrainische Künstlerin, Redakteurin der UChoose-Initiative des UCMC

Olha Hontschar, Direktorin des “Territory of Terror” Memorial Museum in Lwiw

Heorhij Kasjanow, Professor der Maria-Curie-Skłodowska-Universität im polnischen Lublin

Wolodymyr Bojko, Historiker, Experte für lokale Entwicklungsstrategien aus Tschernihiw

Serhij Lepjawko, Historkiker und Professor, Angehöriger der Streitkräfte der Ukraine aus Tschernihiw

Wenn Sie die Ukraine gegen die russische Aggression unterstützen wollen, empfehlen wir Ihnen folgende Links unter:  You can help Ukraine against Russian aggression

Die NGO EuroAtlantic Course sammelt Spenden zur Unterstützung der ukrainischen Armee und der Zivilbevölkerung: Donations for humanitarian needs, territorial defence and armed forces