Kiew, 11. August 2015 – Freiwillige von Mariupol organisierten eine unbefristete Mahnwache gegen die Entmilitarisierung des Dorfs Schyrokine. „Ziel unserer Aktion und Proteste ist, der ganzen Welt zu zeigen, dass wir Frieden wollen. Wir möchten keinen Waffenstillstand. Wir möchten keine Minsker Vereinbarungen, denn jeden Tag müssen wir hören, wie sie gebrochen werden. Das ist in unserer Stadt deutlich zu merken. Wir leben bereits ein ganzes Jahr in der Erwartung eines Angriffs. Bei uns gibt es jeden Tag Kampfhandlungen“, berichtete Galina Odnorog, Freiwillige aus Mariupol und Mitorganisatorin der Mahnwache in der Stadt, während einer Skype-Schaltung im Ukrainischen Crisis Media Center.
Nach Angaben von Galina Odnorog war die Entscheidung über den Abzug der Freiwilligenbataillone aus Schyrokine, die ein halbes Jahr lang nicht nur die Stellung hielten, sondern auch das Gelände eingehend studierten, unverständlich. Nach Meinung von Odnorog verfügen die Einheiten der Marineinfanterie, die die Kämpfer im Laufe der Rotation ersetzten, über keine Kampferfahrung, insbesondere über keine Erfahrung mit gegnerischen Spähtruppen.
Dem Zeltstädtchen in Mariupol, wo die Aktion stattfindet, schlossen sich auch Freiwillige aus anderen Städten an – aus Odessa, Cherson, Melitopol und Charkiw. Jeden Tag befinden sich dort zirka 100 Personen. Das Bataillon „Donbass“ organisierte eine 24-Stundenwache. Dessen Mitglieder unterhalten sich auch aktiv mit den Demonstranten. Bisher wurden über 2.000 Unterschriften gegen die Entmilitarisierung von Schyrokine gesammelt.