NATO-Vertreter sind überzeugt, dass der 3D-Minensucher, der gemeinsam von Wissenschaftlern aus der Ukraine und Norwegen entwickelt wird, zu einen Durchbruch in der Wissenschaft werden könnte. Er könnte weltweit bei der Minenräumung zum Einsatz kommen. Das Projekt wurde auf einem Informationstags der NATO in Oslo im Rahmen des Programms “Wissenschaft für Frieden und Sicherheit” (SPS) vorgestellt.
Das Gerät basiert auf einem Chip von fünf mal fünf Millimetern. Er wurde nach einer speziellen Technologie hergestellt. Der Minensucher ist sehr kompakt. Man wird ihn leicht in der Hand halten und mit Batterien betreiben können. Die Wissenschaftler verwenden völlig neue Signale und spezielle Antennen. Die Empfänger des neuen Geräts sind sehr empfindlich und können Gegenstände in einer Tiefe von bis zu einem halben Meter ausmachen. Der Detektor kann nicht nur Minen aus Metall erkennen, sondern auch solche, die aus Kunststoff gefertigt sind. Der gefundene Gegenstand wird auf einem Bildschirm angezeigt.
Bisher hatte noch kein Minendetektor solche Eigenschaften, wie das von den ukrainischen und norwegischen Wissenschaftlern entwickelte Gerät. Daher gilt die neue Produktentwicklung als vielversprechend. Sorin Ducaru, beigeordneter NATO-Generalsekretär, verantwortlich für die neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen des Verteidigungsbündnisses, bezeichnete das Projekt als einzigartig.
Denise Bethen, Senior Advisor des SPS-Programms, sagte während des Informationstags der NATO in Oslo, das Projekt habe echtes Potenzial bei der Lösung der Frage eines manuellen Detektors. “Das ist sehr wichtig. Das ist wirklich eine innovative Technologie”, betonte sie. Das Gerät stellt ihr zufolge einen Durchbruch dar, vor allem was die Sensoren angeht, die auch Kunststoff finden können. Auch könne es ein Bild des Sprengsatzes anzeigen, was sehr wichtig sei. “Minen sind weltweit ein Problem. Deswegen ist dies von globaler Bedeutung”, unterstrich sie. Bethen erinnerte daran, dass es auch heute schon manuelle Detektoren mit kleinen Bildschirmen gebe. Aber die Minenräumung mit ihnen sei zeitaufwendig und personalintensiv.
Inzwischen ist die erste Phase des Projekts abgeschlossen, in deren Rahmen die entsprechende Hardware entwickelt wurde. Die zweite Phase des Projekts sieht die Entwicklung der Software vor, was sechs bis acht Monate in Anspruch nehmen wird. Danach soll ein Forschungs-Prototyp gebaut werden, der im Feld getestet werden kann.