Russland verlegt schwere Technik in die grenznahen Bezirke zur Ukraine

Kiew, 6. November 2014 – In den besetzten Gebieten in der Ostukraine und an der Grenze zur Russischen Föderation wird eine Zunahme russischer Truppen beobachtet. „In den letzten Tagen, so nach operativen Angaben, wurden zirka 60 Einheiten Militärtechnik von Rostow am Don in grenznahe Bezirke zur Ukraine verlegt. Am Bahnhof von Kamensk-Schachtinskij kam ein Zug mit 50 Panzern und 10 Kommandostabsfahrzeugen ohne Erkennungszeichen an. Es wurden auch Züge mit Technik festgehalten, die hinter die Stadt Molodogwardejsk im Lugansker Gebiet gebracht wurden. Die Führung der russischen Streitkräfte versetzte einen Sonderteil der Transportluftwaffe im Gebiet von Moskau und von Rjasan in Gefechtsbereitschaft. Dadurch wird die schnelle Verlegung zusätzlicher Einheiten und Militärtechnik mittels LI-76-Flugzeugen an die Grenze zur Ukraine ermöglicht,“ teilte der Vertreter des Informationsanalysezentrums des Nationalsicherheits- und Verteidigungsrats, Oberst Andrij Lysenko, während einer Pressekonferenz im Ukrainischen Krisenmedienzentrum mit.

Russland führt die Luftaufklärung an der ukrainischen Grenze und den von Rebellen besetzten Gebieten entlang. Gestern wurden 6 Drohnen und ein Hubschrauber festgestellt. Die Drohnen wurden neben Mariupol verwendet. Der Hubschrauber wurde an Grenzen mit der okkupierten Krim festgestellt. „Die Blockposten der ATO-Kräfte wurden weiter angegriffen. Die heftigsten Angriffe wurden in Donezker Richtung festgstellt. Die Rebellen haben die Blockposten neben den Siedlungen Pesky, Mariinka, Avdiivka, Taramtschuck, Novokalynove, Orlivka, Majorsk durch Granatenwerfer und Kleinwaffen beschossen. Für alle Fälle, wenn die ukrainischen Streitkräfte über bestätigte Informationen zur Lage der Gefechtspunkte der Terroristen verfügen, eröffnet unsere Artillerie das Feuer, um sie zu vernichten. Im Bezirk von Wolnowacha und Peski wurde eine Sabotage-Aufklärungsgruppe des Gegners im Bezirk Frunze zerstört, wobei zwei Granatwerfer der Terroristen vernichtet wurden,“ ergänzte Oberst Lysenko.

In den vergangenen 24 Stunden kamen keine ukrainischen Soldaten ums Leben; 9 Soldaten wurden verwundet.

In Donezk beschossen die Separatisten den Flughafen mit Granatwerfern und setzten den Beschuss von Wohnvierteln fort. Durch eine Explosion von Artilleriegeschossen, die aus dem Bereich des von den Rebellen kontrollierten Gebiet stammten, kamen auf dem Sportplatz der Sekundärschule Nr. 63 zwei Jugendliche ums Leben und vier wurden verletzt. „Laut operativen Daten kam das Geschoss von Makejewka, wo Gruppen der Terroristen liegen. Der Sicherheitsdienst der Ukraine leitete bereits eine Strafuntersuchung in diesem Fall ein,“ erklärte der NSVR-Vertreter.

Gestern unterzeichnete das Verteidigungsministerium ein Protokoll zur Zusammenarbeit mit der internationalen Gesellschaft PricewaterHouseCoopers Ukraine, die ein Audit aller Unternehmen des Verteidigungsministeriums durchführen soll. Auf Bestellung des Verteidigungsministeriums wird ein komplexes Monitoring der Tätigkeit von Konzernen und Staatsunternehmen, die der Verwaltung des Verteidigungsministeriums unterliegen, durchgeführt, um ihre Effektivität zu erhöhen und sie auf Korruptions- und Schwarzgeschäfte zu prüfen. Das Audit soll dem ukrainischen Verteidigungsministerium Vorschläge bringen, um daraufhin Entscheidungen zur Verwaltung zu treffen. Derzeit unterliegen 118 Subjekte der Wirtschaftsführung dem Verwaltungsbereich des Verteidigungsministeriums.

Am 4. November liquidierten Mitarbeiter zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität in Saporischschja den bis heute größten Kanal für Waffenlieferungen aus der ATO-Zone. Mitglieder der organisierten Verbrecherbande mit multinationalen und interregionalen Verbindungen richteten von März bis November dieses Jahres einen Kanal zur Lieferung von Schusswaffen und Munition aus dem Gebiet der Antiterroroperation ein, die dann in den Gebieten von Saporischschja, Odessa, Cherson, Charkow, Dnipropetrowsk und Kiew verkauft wurden.