Kiew, 26. Februar 2015 – Internationale Beobachter hielten die katastrophale Situation in Debalzewe fest: Fast alle Gebäude im Stadtzentrum wurden zerstört oder sind stark beschädigt. Die Bewohner, die bis jetzt in der Stadt sind, sprechen über die dringende Notwendigkeit, die Wasser- und Stromversorgung wieder herzustellen, sowie Trinkwasser zu liefern. Darüber berichtete der Pressesprecher der Sonder-Monitoring-Mission der OSZE in der Ukraine, Michael Bociurkiw, während eines Pressebriefings im Ukrainischen Crisis Media Center. „Unsere Mission half bereits, 5 LKWs mit humanitärer Hilfe des Internationalen Roten Kreuzes zu liefern“, merkte der OSZE-Vertreter an.
Michael Bociurkiw betonte erneut, dass sich alle Konfliktparteien strengstens an die Minsker Vereinbarungen halten sollen, einschließlich der Einhaltung eines langfristigen Waffenstillstands und dem Beginn des Abzugs von schwerer Ausrüstung. Der OSZE-Vertreter merkte an, dass die Anzahl des Beschusses zurück ging. Es gab einzelne Verstöße gegen den Waffenstillstand unter Nutzung von Raketenanlagen, Artillerie und Schusswaffen, insbesondere in den Ortschaften Wodjanoje und Karlo-Marxowo (Gebiet von Donezk) und in der Stadt Stschasje im Gebiet von Luhansk. Die Beobachter hörten auch die Geräusche von Waffenanwendungen in der Nähe von Berdjansk.
Als Michael Bociurkiw die vorläufige Erklärung der Führung der Freischärler über den Abzug ihrer schweren Waffen kommentierte, sagte er, dass die OSZE bisher eine Verlegung, aber keinen Abzug der Waffen beobachtete. Nach Angaben des OSZE-Vertreters braucht die Mission Informationen über Militärtermini, den Abzugsweg und die Punkte, wo die Waffen untergebracht werden. Bisher verfügt die Mission nicht in vollem Umfang über diese Daten, weshalb die Beobachter nicht bestätigen können, dass schwere Waffen abgezogen wurden.
Bociurkiw berichtete auch über die humanitäre Situation in Ortschaften, die sich an Berührungspunkten befinden. „Die Bewohner vieler Städte und vor allem von Ortschaften verließen ihre Häuser aufgrund der Kampfhandlungen“, sagte Bociurkiw. Laut UN-Informationen steigt die Anzahl der Binnenflüchtlinge weiter und beträgt über 1 Mio. Menschen. Die OSZE-Mitarbeiter helfen den Binnenflüchtlingen, die nach Lwiw oder Iwano-Frankowsk geflohen sind.