Initiative „21. November“: Unser Weg ist eine kollektive, statt einer individuellen Führung

Kiew, 26. Februar 2015 – Vertreter der ukrainischen Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft, sowie öffentliche und religiöse Persönlichkeiten präsentierten im Ukrainischen Crisis Media Center die Initiative „21. November“. Sie schlossen sich zusammen, um neue ukrainische Werte zu fördern.

Im vergangenen Jahr entstanden in die Ukraine einige Dilemmas mit der neuen Zeit, sowie starke Probleme bei ideologischen Maßnahmen gegen die äußeren Feindseligkeiten, und bei der Ausarbeitung und Verbreitung neuer Werte. Deshalb schlossen sich über vierzig Aktivisten und Experten aus verschiedenen Bereichen zusammen, um die neuen ukrainischen Werte zu fördern. Grundlage von allem, so die Meinung der Teilnehmer, sind Werte. Wenn man über sie spricht und sich auf sie stützt, kann ein würdiges Land aufgebaut werden. Prinzipiell gehört kein Politiker zu der Initiative. Die Initiative versteht sich als mehrformatiges Projekt, das Medien, Wissenschaft, Kultur, Bildung, Gesellschaftspolitik und freiwillige Aufklärung beinhaltet. „Die Ukrainer haben ihren Weg. Die Geburt des Maidan zwingt die kollektive Führung dazu, darüber nachzudenken, dass wir keinen Führer wählen können, der im Namen des Volkes spricht. Unser Weg ist eine kollektive, statt einer individuellen Führung“, erklärte der Bürgeraktivist, Valerij Pekar.

Die Mitglieder der Initiative stellten drei ihrer Projekte vor. Das erste – „Das Andere: Schaffung einer neuen Philosophie“ – ist der Versuch, einen neuen Trend im Denken zu gründen. So gibt es weder bei der ukrainischen, noch der weltumfassenden Elite Antworten auf den Krieg und die Krise in der Ukraine. Nach Meinung des Philosophen Sergej Dazjuk, gibt es einen starken Rückgang der Intellektualität und das Denken verschwindet. „Das Problem ist, wenn wir irgendein Thema erörtern, dann schlagen wir etwas vor, aber es gibt keinen lebendigen Gedanken“, ergänzte er. Deshalb ist das Ziel dieses Projekts, vielversprechende Studenten aufzunehmen, Seminare durchzuführen und neue Theoretiker vorzubereiten, die das Land braucht.

Das zweite Projekt nennt sich „Neue Mythen der Ukraine“. In der Ukraine fanden Änderungen statt. Eine neue Ukraine wurde geboren, die neue Mythen und Helden braucht. Und sie entstehen von selbst: Die himmlische Hundertschaft, die Cyborgs, Ukrop, Freiwillige… Um den Krieg um den Sinn zu gewinnen, muss man in der Sprache wahrer Geschichten, neuer Realitäten und Helden sprechen, auf die man stolz sein kann, meinen die Mitglieder der Initiative „21. November“.

Ein weiteres Projekt, das die Initiative vorstellte, ist der „Eco-Park“. Die Idee ist, einen Innovationspark für Kinder und Erwachsene auf dem Gelände des Parks „Niwki“ zu gründen. Er soll ganztägig geöffnet sein, mit Sonnenkollektoren beleuchtet werden, über Lauben mit Regenwassersammelstellen verfügen und so weiter.

Der Initiative „21. November“ schlossen sich auch religiöse Persönlichkeiten an. Der Oberpriester Georgij Kowalenko merkte an, dass er kein Vertreter einer konkreten Gemeinschaft ist, sondern alle Gläubigen der Ukraine vertritt, für die humanistische Werte gelten, die in erster Linie die der Bibel sind. „Andererseits, wenn ich von Europäischen Werte höre, sehe ich sofort die Flagge der Europäischen Union mit den Sternen im Kreis, die für mich tatsächlich eine Darstellung der Mutter Gottes sind und mich daran erinnern, dass die Quelle bei der Schaffung moderner Europäischer Werte Christen waren, die versuchten, die post-totalitäre und post-faschistische Epoche umzuinterpretieren. Wir befinden uns auch in einer post-sowjetischen Epoche, in der man echte religiöse und christliche Werte umsetzen muss“, merkte Georgij Kowalenko an.

Die Sängerin und Maidan-Aktivistin Ruslana, die per Skype zugeschaltet war, merkte an, dass all die Werkzeuge, die wir im Kampf gegen die heutigen Bedrohungen suchen, in dem Projekt sind. „Unsere Gesetze sind in unseren Herzen. Unsere Werte sind unsere Handlungen. Das ist das einzig wichtige für die Welt“, erklärte sie. Ihre Rolle bei dem Projekt sieht sie in der Umsetzung von Ausstellungen, das Sammeln und Festhalten von einmaligen Geschichten, sowie die Präsentation des neuen Landes in der Welt, wo Werte an erster Stelle stehen.

Die Mitglieder der Initiative „21. November“ sind der Meinung, dass heute Hoffnung wichtig ist, die man geben muss. „Uns fehlt ein Erfolgsgefühl“, fasste der Kulturschaffende Wlad Troizkij die Präsentation der Initiative zusammen.