191. Kriegstag: Gegenoffensive im Süden, IAEA-Experten in Saporischschja, Russland droht den USA

Gegenoffensive im Süden. Die Verteidiger der Ukraine haben russische Truppen in mehreren Gebieten in der Nähe von Cherson zurückgedrängt, berichtet Dan Sabbagh, Journalist für The Guardian, auf Twitter unter Berufung auf westliche Vertreter. Nach deren Angaben sind in diesem Gebiet etwa 20.000 russische Soldaten konzentriert. Sie sagten auch, dass “es noch zu früh ist, um Schlussfolgerungen darüber zu ziehen, ob die ukrainische Gegenoffensive erfolgreich ist”. Zuvor hieß es aus dem Pentagon, die ukrainischen Truppen in der Region Cherson hätten einige Fortschritte gemacht, während sich die russischen Besatzer “in einigen Fällen zurückziehen”.

Das Vorgehen des ukrainischen Militärs und der Partisanen hat unterdessen die russischen Besatzer gezwungen, Pläne für ein Pseudo-Referendum in den besetzten Gebieten aufzuschieben. Das berichtete Serhij Hajdaj, Leiter der Gebietsverwaltung von Luhansk, auf Telegram.

IAEA belässt nach Abschluss ihrer Mission Vertreter im AKW Saporischschja. “Sechs unserer Experten bleiben dort. Sie werden die Arbeit fortsetzen, die gestern begonnen hat. Und danach, wie ich bereits in Kyjiw nach dem Besuch des Kernkraftwerks Saporischschja gesagt habe, richten wir eine ständige Präsenz vor Ort ein, mit zwei Experten, die die Arbeit fortsetzen werden”, sagte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation, Rafael Grossi, am 2. September bei einer Pressekonferenz im Hauptquartier der Behörde in Wien. Er erinnerte daran, dass tags zuvor eine Mission von 15 Experten der Organisation unter seiner Leitung mehrere Stunden im AKW Saporischschja verbracht hatte. Im Kraftwerk habe sich eine Situation ergeben, wo das ukrainische AKW von russischen Besatzungstruppen kontrolliert werde. Grossi fügte hinzu, dass er dem Exekutivrat der IAEA nächste Woche einen Bericht über die Situation vorlegen werde.

Russland droht, die USA wegen ihrer Militärhilfe als Kriegspartei in der Ukraine einzustufen. Dies erklärte der stellvertretende Außenminister der Russischen Föderation, Serhij Rjabkow. “Leider müssen wir mit Besorgnis feststellen, dass das Ausmaß der Beteiligung der amerikanischen Seite an dieser Situation und das Ausmaß von Washingtons Unterstützung des Kyjiwer Regimes mit Waffen weiter zunimmt. Diese Entwicklung ist gefährlich, wir haben die Vereinigten Staaten wiederholt vor den Folgen gewarnt”, so Rjabkow.Ukraine in Flames: Als Reaktion auf Russlands brutalen Krieg gegen die Ukraine haben die internationalen Partner der Ukraine bereits sieben Sanktionspakete gegen Russland auf den Weg gebracht. Die russische Wirtschaft ist mit erheblichen Problemen konfrontiert, aber die Auswirkungen der verhängten Maßnahmen sind nicht so verheerend, wie viele erwartet hatten. Wie effektiv ist der Sanktionsmechanismus und wie wirkt er sich auf Russlands Fähigkeit zur Kriegsführung aus? Video: Grading the effectiveness of sanctions on Russia