Kiew, 20. April 2015 – Im Laufe der nächsten Wochen werden alle früheren Ausstände gegenüber Grubenarbeitern ausbezahlt. Dies ist dank 400 Mio. Hryvna möglich, die aus dem Budget kommen. Darüber berichtete der ukrainische Minister für Energie und die Kohleindustrie, Wladimir Demtschischin, während einer Pressekonferenz im Ukrainischen Crisis Media Center. „Wir haben bereits 300 Mio. Hryvna zur Deckung der Ausstände. Weitere 100 Mio. Hryvna werden wir im nächsten Monat erhalten“, merkte der Minister an.
Wladimir Demtschischin berichtete auch über Details aus dem Entwicklungsprogramm für die Kohleindustrie. So ist eine Reduzierung des Verwaltungspersonals bei den Gruben geplant. „In 35 Gruben, die von den ukrainischen Behörden kontrolliert werden, arbeiten über 52.000 Personen. Der Großteil von ihnen besteht aus Verwaltungspersonal und Führungskräften in verschiedenen Ebenen, durch die die Selbstkosten für Kohle steigen. Je weniger solche Verwaltungsglieder existieren, desto effektiver wird die Arbeit“, sagte der Minister.
Zum Optimierungsprogramm gehören auch Änderungen zur Nutzung von Kokskohle, die an Metallunternehmen verkauft wird. Laut Angaben des Ministers wird es dies ermöglichen, den Rohstoffpreis um 15-20 Prozent zu erhöhen.
Das Ministerium plant, die Kohleindustrie zu dezentralisieren: Wohnraum, Infrastruktur und Sozialorganisationen, die sich auf die Gruben beziehen, werden zur Instandhaltung an die Lokalräte übergeben. „Dies wird ein stufenweiser Prozess, wobei die Lokalräte die notwendigen Finanzierungsmittel für diese Infrastruktur in ihrem nächsten Budget vorsehen“, teilte Demtschischin mit.
Wladimir Demtschischin betonte, dass der Prozess für zentralisierte Einkäufe geändert wird, aber unter Berücksichtigung des Bedarfs für die gesamte Branche, und nicht für einzelne Unternehmen. „Die Grubenarbeiter von Lwiw können zusätzliche Mittel durch direkte Vereinbarungen mit Gesellschaften wie zum Beispiel DTEK erhalten. Das Zentralorgan tritt als Regulierer für die Verteilung der Mittel auf, damit die Gruben nicht an anderen Orten still stehen“, erklärte der Minister. Auch eine kleine Anzahl von Käufern, die bereit ist, Produkte der Gruben zu kaufen, können dazu führen, dass Gruben damit beginnen, Kohle günstiger zu verkaufen. Laut Angaben von Demtschischin wird den Gruben höhere Autonomie gewährt, wenn die Unternehmen gleichmäßig ausgelastet sind und sich der Kohleverkauft erhöht.
Am Ende der Konferenz betonte Wladimir Demtschischin, dass einige staatliche Gruben in den vorübergehend besetzten Gebieten nur nach einer entsprechenden Regelung in die Ukraine liefern: „Diese Unternehmen wurden in dem Gebiet neu registriert, das unter der Kontrolle der ukrainischen Behörden steht. Sie arbeiten mit dem ukrainischen Bankensystem, zahlen hier Steuern und überweisen die Löhne auf ukrainische Bankkarten.“