Kiew, 24. April 2015 – Im vergangenen Jahr sanken die Gehälter der Grubenarbeiter um 4 Prozent, obwohl die Selbstkosten zur Kohleförderung um 60 Prozent zunahmen. Betroffen sind insbesondere jene, die in den Gruben arbeiten, die der Gesellschaft DTEK gehörend. Darüber berichtete der Übergangsvorsitzende der Nationalkommission zur staatlichen Regulierung im Bereich der Energie und Kommunaldienstleistungen (NKRE), Dmitrij Wowk, während einer Pressekonferenz im Ukrainischen Crisis Media Center. „Der Gewinn von DTEK stieg von 2009 bis 2014 um das sechsfache auf 52 Mrd. Hryvna. Diese Gesellschaft kann ihre Probleme selbst lösen“, sagte Wowk.
Dmitrij Wowk erklärte, was eine Preiserhöhung für Kohle von 1.100 auf 2.100 Hryvna bedeuten würde, wie es die streikenden Grubenarbeiter in Kiew fordern. „Das sind 20 Mrd. Hryvna aus dem Staatsbudget, die zusätzlich an den größten Kohleproduzenten, die Gesellschaft DTEK, gehen würden“, sagte Wowk. Gleichzeit betragen die Selbstkosten zur Kohleförderung 800 Hryvna pro Tonne, was es erlaubt, das aktuelle Förderniveau zu unterstützen.
Der Übergangsvorsitzende der NKRE berichtete auch über eine Reihe von Tarifänderungen bei Energie für die Bevölkerung. Der Richtsatz für den Gasverbrauch ohne Zähler wird von sechs auf drei Kubikmeter gesenkt. „Die Leute sollen nicht mehr bezahlen. Sechs Kubikmeter Gas reichen aus, um 500 Liter Wasser zum Kochen zu bringen. Das passiert fast nie“, sagte Dmitrij Wowk.
Die Kommission entwickelte einen Entwurf zur Verringerung der Richtsätze für den Wärmeverbrauch, sowie einen Gesetzentwurf zur gewerblichen Inventur von Energieträgern, was es ermöglicht, die Kosten für Wärmeenergie für die Bevölkerung zu verringern. „Dies ist ein Schritt auf dem Weg, um die Forderungen im Koalitionsvertrag zu erfüllen. Dort steht, dass alle wohnungs- und kommunalwirtschaftlichen Dienstleistungen, vorbehaltlich einer 100-prozentigen Inventur, bis 2017 bereitgestellt werden sollen“, erklärte Wowk.
Produzenten von alternativen Energieträgern erhalten die Möglichkeit, ihre Förderungen zu erhöhen. Laut Angaben von Wowk wird der Ausbau der Atomenergie einen positiven Effekt auf den gesamten Energiemarkt haben, weil der Preis 42 Kopeken gegenüber Strom aus Wärmekraftwerken mit 90 Kopeken beträgt. Auch Sonnenkraftwerke können die Kosten um 44 Prozent durch die gesenkten Tarife für Unternehmen mit einer Leistung von über 10 MW verringern.
Zum Schluss berichtete Dmitrij Wowk über die Gründung eines nationalen Reglers bei der NKRE. „Der Regler soll den Bedingungen des Dritten Energiepakets entsprechen. Um erfolgreich arbeiten zu können, soll dieses Organ finanziell, politisch und funktional unabhängig sein. Ich erwarte, dass der Gesetzentwurf zur Gründung des Reglers in einem Monat beim Parlament eingereicht wird“, schloss Wowk.