Die Ukraine soll sich den Krimbewohnern stärker öffnen – Minister für Bildung und Wissenschaft der Ukraine

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Kiew, 21. Juli 2015 – Die Ukraine soll sich den Bewohnern der Krim stärker öffnen und neue Möglichkeiten für diejenigen schaffen, die in der Ukraine studieren wollen. Diese Erklärung gab der ukrainische Minister für Bildung und Wissenschaft, Sergej Kwit, während einer Pressekonferenz im Ukrainischen Crisis Media Center ab. „Die Ukraine könnte mehr Möglichkeiten schaffen, damit die Krimbewohner an ukrainischen Universitäten studieren. Wir unterhalten uns oft mit Aktivisten und Krimbewohnern, die noch auf der Krim sind und solchen, die von dort gegangen sind. Sie sind aufgrund der Situation beunruhigt und wollen, dass ihre Kinder einen konkreten Status haben, der es ihnen ohne Komplikationen erlaubt, an ukrainischen Hochschulen zu studieren“, erklärte der Minister.

Sergej Kwit merkte an, dass dies nur über eine Änderung der Gesetzgebung erreicht werden kann. In nächster Zeit soll die Diskussion zur Vorbereitung eines entsprechenden Gesetzentwurfs beginnen. Nach Einschätzung von Sergej Kwit wird die gesamte notwendige normative Grundlage geschaffen und innerhalb eines Jahres beschlossen. „Dieser Gesetzentwurf soll sich ausschließlich an die Krim richten, da sich die Situation dort gegenüber der im Donbass unterscheidet. Ich bin davon überzeugt, dass wir nur durch die Änderung gewisser Gesetze den Kindern auf der Krim einen breiteren Weg an ukrainische Universitäten eröffnen können“, betonte der Minister.

Sergej Kwit schlug vor, bis zur Änderung der Gesetzgebung die Abiturienten von der Krim durch eine Quotenregelung zu unterstützen. Diese würde vorsehen, dass eine gewisse Anzahl an Plätzen bei Universitäten reserviert wird, die aus dem Staatsbudget finanziert werden – wie bei Plätzen für Ukrainer aus dem Ausland. Aber da die Ukraine die Annexion der Krim nicht anerkennt und sie als eigenes Gebiet betrachtet, erfordert diese Herangehensweise eine gesetzliche Regelung für die Abiturienten.

Er zeigte sich überzeugt, dass die Reintegration der Krim dazu beiträgt, Studien über die Krimtataren vorzunehmen. Dieser Prozess hat bereits bei einigen Universitäten begonnen, unter anderem an der Nationalen Universität „Kiew-Mohyla-Akademie“ und an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität.

Im Kontext der Beziehungen zu Russland schlägt der Bildungsminister vor, entsprechende Forschungszentren (Studien) an Universitäten zu eröffnen, um die Prozesse besser zu untersuchen, die innerhalb des Aggressorlandes passieren. „Wir müssen verstehen, was in Russland und auf der Krim vor sich geht. Das alleinige Verständnis darüber, dass das russische Regime verbrecherisch ist, reicht nicht aus. Aus professioneller Sicht müssen wir diese Prozesse besser verstehen – durch Umfragen, über Kontakte zum akademischen Umfeld, einschließlich der Suche nach unabhängigen Intellektuellen in der russischen Gesellschaft“, schloss der Minister für Bildung und Wissenschaft.