Von dem Brand in der Sperrzone um Tschernobyl geht keine Strahlungsgefahr aus – stellvertretende Umweltministerin

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Kiew, 10. August 2015 – Von dem Brand in der Sperrzone um Tschernobyl geht keine Strahlungsgefahr aus. Die Strahlungswerte liegen innerhalb der Grenzwerte, die für das Gebiet um Tschernobyl gelten. Die Situation ist unter Kontrolle und es besteht keine Gefahr. Diese Erklärung gab die stellvertretende Ministerin für Umwelt und Naturschätze in der Ukraine, Swetlana Kolomiez, ab. „Nach Zwischenauswertungen sind 60-70 Hektar durch den Brand betroffen. Dort brennt hauptsächlich eine Fläche mit Unterholz“, berichtete die stellvertretende Ministerin. Allerdings war auch ein Waldgebiet teilweise vom Brand erfasst, wobei dieser bereits zwischenzeitlich eingedämmt wurde.

Laut Angaben der stellvertretenden Ministerin bestand die Gefahr, dass sich der Brand Richtung Weißrussland ausweitet. Allerdings reagierte der ukrainische Katastrophendienst rechtzeitig und beugte dem vor. „Es waren 3 Flugzeuge und Hubschrauber im Einsatz, die Löschwasser verteilten. Dadurch konnte der Waldbrand gestoppt werden“, betonte Swetlana Kolomiez. Derzeit brennt es noch im Unterholz auf einer Fläche von zirka 40 Hektar bei den Siedlungen Kowschilowka und Polesskoje. „Zur Brandbekämpfung wurden zirka 150 Personen des Katastrophenschutzes eingesetzt, sowie Mitarbeiter von der Agentur zur Verwaltung der Sperrzone und des Forstunternehmens „Tschernobyler Puschtscha“ mit 27 Löschtechnik und Löschflugzeugen“, betonte die stellvertretende Ministerin. Sie ergänzte, dass gerade Reservekräfte gegründet werden und dass vor Ort ein Einsatzstab tätig ist.

Swetlana Kolomiez berichtete ebenfalls, dass solche Brände relativ häufig entstehen. Laut Statistikdaten kam es zwischen 2012 und 2014 in den heißen Sommermonaten im Sperrgebiet von Tschernobyl zu 10-15 Bränden. Laut Informationen des Staatlichen Statistikamts der Ukraine gab es im Sommer 1991 und im April 2015 die größten Brände in der Sperrzone. Derzeit wird bei der Regierung ein Konzept zur Optimierung der Sperrzonenverwaltung ausgearbeitet. „Eine der Ideen, die betrachtet werden, ist, ein radioökologisches Naturschutzgebiet um Tschernobyl zu gründen, das stärker durch die Behörden kontrolliert wird, einschließlich beim Brandschutz“, ergänzte die stellvertretende Umweltministerin der Ukraine.