17 Gewinner des Wettbewerbs zu Wirtschaftsprojekten für Flüchtlinge in Kiew werden gemeinsam 1 Mio. Hryvna erhalten – Organisatoren des Wettbewerbs

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Kiew, 16. September 2015 – 17 Gewinner des Wettbewerbs zu Wirtschaftsprojekten für Flüchtlinge in Kiew, der im Rahmen des Projekts „Neue Zählung“ durchgeführt wurde, werden von dem Fond „Widrodschennja“ („Wiedergeburt“) Hilfen in einer Gesamthöhe von 1 Mio. Hryvna erhalten, berichteten die Organisatoren des Wettbewerbs – die Wohltätigkeitsorganisation „Diaspora der Krim“ und die Wohltätigkeitsorganisation „ADRA Ukraine“ – auf einer Pressekonferenz im Ukrainischen Crisis Media Center.

Der Wettbewerb war der erste Schritt bei der Umsetzung von zwei Projekten zur Unterstützung von Unternehmerflüchtlingen in Kiew und im Gebiet von Kiew: das Projekt „Neue Zählung“ wurde von der „Diaspora der Krim“ auf der Basis des Flüchtlingsprogramms #IDP_Hub organisier. Die kostenlosen Weiterbildungsprogramme „Business-Academy“, „Handwerksschule“ und „Berufsschule“ wurden von der „Diaspora der Krim“ mit Hilfe der „ADRA Ukraine“ bewerkstelligt.

Die Projekte zur Unterstützung der Unternehmerinitiative „Neue Zählung“ fand von Juni bis September in Städten mit den meisten Binnenflüchtlingen statt: in Kiew, Lwiw, Odessa und Charkiw. Ein Teil der Teilnehmer und Gewinner sind Absolventen der „Business-Academy“, die bereits auf diese Weise Praxiswissen haben, das sie während der Ausbildung erhielten. Schon in den ersten Wochen nach Beginn der kostenlosen Bildungsprogramme wurde klar, dass dieses Angebot sehr aktuell ist und dass eine enorme Nachfrage besteht. „Es ist eine neue Bewegung, ein neuer Geist und ein Neubeginn. Damit all das in der Gesellschaft ankommt, braucht es Hilfe“, betonte Irina Siryk, die Managerin des Projekts „ADRA Ukraine“. Sie berichtete, dass geplant ist, zusätzlich zu der Fortsetzung der bestehenden vier Ausbildungsprogramme, noch Buchhaltungs-, Foto- und Visage anzubieten.

Alina Kotenko, Psychologin und Projektmanagerin, sowie Koordinatorin des Projekts „Neue Zählung“, berichtete, dass zirka 200 Teilnehmer bei der „Business-Academy“ ausgebildet wurden, und davon 100 mit einer Förderung von „ADRA Ukraine“. Für den Wettbewerb reichten 80 Teilnehmer ihre Businesspläne ein. „Wir suchten 17 Sieger aus, obwohl Sie mir glauben können, dass es der Kommission schwer fiel, denn es gab sehr viele Projekte, die eine Finanzierung verdient hätten“, sagte Anatolij Sasoba, der Leiter von „Diaspora der Krim“. „Wir hoffen, dass das Projekt fortgesetzt wird und dass unsere Unternehmer eine weitere Möglichkeit bekommen, eine Förderung zur Entwicklung ihrer eigenen Geschäftsidee zu erhalten, selbst wenn sie gering ausfällt.“

Alina Kotenko teilte auch mit, dass im September ein neues Ausbildungsprogramm bei der „Business-Academy“ begonnen hat. „Das Programm zielt darauf ab, Flüchtlinge aus der Ostukraine und von der Krim bei der wirtschaftlichen Integration in Kiew und im Kiewer Gebiet zu unterstützen. Das Projekt wird von „ADRA Ukraine“ gefördert“, erklärte sie. Das Programm dauert 2 Monate und bietet Themen wie effektive Kommunikation, operative Verwaltung, Marketinggrundlagen, Teammanagement, innovative Geschäftsmodelle und ähnliche. „Ziel des Programms ist, jenen zu helfen, die ihre Unternehmertätigkeit wieder aufnehmen oder mit einer Unternehmung beginnen wollen. Diese Ausbildungen sind zur Eröffnung, bzw. Umregistrierung von Unternehmen, um sie mit neuer Kraft in die Gesellschaft von Kiew und des Kiewer Gebiets zu integrieren.“

Anatolij Sasoba erklärte, dass dank des #IDP_Hub und Spezialisten in diesem Bereich, die bereit sind, auf freiwilliger Basis ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen, Kurse für weitere zirka 500 Flüchtlinge kostenlos angeboten werden können. „Ziel dieser Kurse ist, die Konkurrenzfähigkeit [der Flüchtlinge] auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und es ihnen zu ermöglichen, nicht nur in ihrem Beruf eine neue und interessante Anstellung zu finden, sondern auch einen neuen Beruf zu erlernen“, sagte er.

Die Sieger des Wettbewerbs, die Absolventen der „Business-Academy“, äußerten in ihre aufrichtige Dankbarkeit gegenüber der „Business-Academy“ für die Ausbildung und den Austausch mit Kollegen, die ihnen Ideen gaben und neue Perspektiven eröffneten. Nun haben sie dank der Hilfe die Möglichkeit, wieder ihre eigene Sache zu machen – von der Festorganisation über ein medizinisches Beratungszentrum, bis hin zu einem Landwirtschaftsbetrieb und einer Nähwerkstatt und vieles mehr.

„Das sind 200 Flüchtlinge, Menschen, die an die Ukraine glauben, Menschen, die arbeiten wollen, die alles aufgaben, was sie über Jahre aufbauten, als sie arbeiteten, sich entwickelten und lernten. Das sind Menschen, dank denen man sagen kann, dass es eine Zukunft gibt, dass die Ukraine eine Zukunft hat.“ „Eine solche Ausbildung wird man nirgends so einfach bekommen. An Instituten wird keine praktische Erfahrung von Leuten unterrichtet, die bereits diesen Weg gingen“, sagten die Absolventen der „Business-Academy“.

Wie Anatolij Sasoba mitteilte, leben allein in Kiew und im Kiewer Gebiet laut der offiziellen Statistik heute zirka 150.000 Flüchtlinge.