Das Projekt „Frag eine Frau“ dient dazu, eine Genderquote in Behörden und Medien zu gewährleisten

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Kiew, 5. November 2015 – Im September startete das Projekt „Frag eine Frau“ – eine Initiative, um weibliche Experten in einer Datenbank zu sammeln. Das Projekt, das im Rahmen dieser Initiative geschaffen wurde, richtet sich auf die Verbesserung des politischen Niveaus unter Beteiligung von Frauen und deren Sicht, sowohl im medialen Umfeld, als auch dort, wo wichtige politische Entscheidungen getroffen werden.

„Unser Projekt ist darauf gerichtet, dass die bestehenden Herausforderungen gerade bei der Genderquote in ukrainischen Behörden genau und strategisch angegangen werden. Ein Kernelement unserer Strategie durch die Erhöhung der Beteiligung von Frauen ist, tiefliegende Gendervorurteile zu minimieren. Ich hoffe, dass dieses innovative und sehr interessante Instrument sowohl Journalisten, als auch Frauen helfen wird, da es in der Ukraine sehr viele talentierte und kluge Frauen gibt“, sagte Elena Jena, die Leiterin des Programms „Frauen in Führungspositionen“ des Nationalen Demokratischen Instituts, während einer Pressekonferenz im Ukrainischen Crisis Media Center.

Nach Angaben von Kateryna Iwanowa, der Geschäftsführerin des Programms beim Institut zur Entwicklung der Regionalpresse, führte das Institut im vergangenen Jahr eine groß angelegte Studie der Presse durch, wobei sich zeigte, dass nur 30 Prozent der Artikel von Frauen erscheinen. Sie sind dort als Mütter, Erzieherinnen und Modespezialisten vertreten, aber fast nie als Ökonominnen, Politologinnen oder Spezialistinnen zum Staatsaufbau.

„Man muss dieses Ungleichgewicht einebnen. Zum einen quantitativ: wir wollen, dass mehr Frauen in Medien vertreten sind; zum anderen qualitativ: damit Frauen in Medien in der Rolle von Spezialistinnen präsent sind. So gibt es in der Ukraine doch viele kluge und talentierte Frauen, die aber als Expertinnen für die verschiedensten Bereiche „unsichtbar“ sind. Gerade deshalb schufen wir die Datenbank „Frag eine Frau“, in der sich Kontakte zu weiblichen Spezialisten für die verschiedensten Bereiche befinden“, erklärte Kateryna Iwanowa.

Bisher befinden sich bereits 150 weibliche Experten aus folgenden Bereichen in der Datenbank: Antikorruptionsexpertise, Wirtschaftsprobleme, Medien, Recht, Staatsverwaltung, Sport, Logistik, Verkehr, Architektur, Bau, Brennstoffkomplex, Verwaltung von Lokalbudgets und andere.

„Diese Initiative betrifft nicht nur das Genderungleichgewicht, sondern auch die nationale Nachfrage nach neuen Personen. Wir sehen, dass es sie gibt, aber oft haben wir nicht die Möglichkeit, sie kennen zu lernen. Diese Datenbank soll erweitert werden und wir hoffen, den ersten Teil bereits ab dem neuen Jahr zu öffnen“, berichtete Iryna Slawinska, Koordinatorin des Projekts.

Projektseite: Povaha.org.ua