Über 200 Hilfen in einer Gesamthöhe von zirka 100.000 USD wurden bereits im Rahmen eines Projekts für Flüchtlinge und Bewohner der frontnahem Gebiete gewährt – Internationale Organisation „Mercy Corps“

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Kiew, 24. November 2015 – Laut Angaben der Luhansker Kriegs-Zivilgebietsverwaltung brauchen derzeit zirka 2.500 Binnenflüchtlinge eine Arbeitsstelle. Entsprechend sollen Investitionen für die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen im Gebiet von Luhansk, sowohl seitens des Staates, als auch seitens internationaler Wohltätigkeitsorganisationen, gewonnen werden, um dieses Problem zu lösen, teilte der Sprecher des Pilotprojekts von UCMC „Sprecher eines friedlichen Lebens“, Valentyn Pugatschow, mit.

Elisaveta Puschko-Zybuljak, erste stellvertretende Vorsitzende der Luhansker Kriegs-Zivilgebietsverwaltung, berichtete während einer Skype-Schaltung im Ukrainischen Crisis Media Center, dass man kleine und mittlere Unternehmen dazu heranziehen kann, ein Glied zu den Flüchtlingen zu werden. Allerdings wird in der Region eine Verringerung der Wirtschaftssubjekte beobachtet.

„Anfang des Jahres gab es noch über 20.000 kleine und mittlere Unternehmen. Ihre Anzahl verringerte sich während des Jahres durchschnittlich um zirka 15 Prozent“, sagte sie.

Mit heutigem Stand lässt sich feststellen, dass Unternehmern Startkapital zum Beginn ihres Geschäfts fehlt. Außerdem ist die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage ein Kernproblem. Es werden unter anderem technische Fachkräfte stärker nachgefragt als Juristen und Ökonomen. Zudem ist es problematisch, dass der Fond zur Unterstützung des Unternehmertums und die Agenturen zur Heranziehung von Investitionen und die Kommunalunternehmen, die sich mit den Problemen von kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigen, in den vorübergehend besetzten Gebieten blieben, berichtete die erste stellvertretende Vorsitzende der Luhansker Kriegs-Zivilgebietsverwaltung.

Elisaveta Puschko-Zybuljak teilte auch mit, dass ein Regionalprogramm zur Gewinnung von Investitionen und zur Entwicklung und Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen entwickelt wurde.

„Unter dem klassischen Angeboten sind Hilfen aus dem Budget als Startkapital für eine Unternehmensgründung, sowie eine teilweise Begleichung von Krediten und Zinsen für Kreditressourcen, oder auch Rechtsberatungen […]“, berichtete Elisaveta Puschko-Zybuljak.

Außerdem ist geplant, eine Agentur zur Gewinnung von Investitionen zu gründen, sowie einen Investitionsfond.

Damit kleine Unternehmen im Gebiet von Luhansk beginnen können, werden Mittel von internationalen Organisationen herangezogen.

„Das Projekt, das wir gerade umsetzen, verfügt über insgesamt 400.000 USD kleine Starthilfen für solche Sozialgruppen wie Flüchtlinge, Gastfamilien, und Bewohner in frontnahen Ortschaften. Wir vergaben bereits 200 solcher Hilfen. Das heißt, insgesamt über 100.000 USD für Empfänger aus fast allen Bezirken und Städten, die sich unter der Kontrolle der Ukraine befinden“, teilte Bryan Milakowskij mit, Öffentlichkeitssprecher der internationalen Wohltätigkeitsorganisation „Mercy Corps“.

Nach seinen Angaben kommen diese Leute oftmals aus Großstädten, wo sie bei großen Unternehmen oder in Gruben arbeiteten. Für sie ist es schwierig, ein eigenes Geschäft von Null an zu beginnen. Deshalb, bevor ihnen Hilfe gewährt wird, nehmen sie an speziellen Trainings- und Beratungsprogrammen teil, unter anderem, wie man einen Business-Plan erstellt, Kosten kalkuliert, oder die Konkurrenz einschätzt usw., damit sie in der „Lokalwirtschaft“ ihre Nische finden.

Als Beispiel nannte Bryan Milakowskij, wie diese Menschen in der Landwirtschaft unterkommen, aber auch wie sie patriotische Kleidung herstellen und verkaufen, oder ein Krankenzimmer mit einem Ultraschallgerät eröffnen.