„Gestickte Wege“ – eine Onlineplattform für die Planung von Rad- und Wanderrouten durch die Ukraine

Kiew, 29. Juni 2016 –  In der Ukraine ging die Plattform „Gestickte Wege“ („Wyschiwanyj Schljach“) online: ein Service zur Planung von „idealen“ Rad- und Wanderrouten durch die Ukraine mit Anbindung an Soziale Netze. Auf der Website kann man eine Route aussuchen, Freunde zur Mitreise einladen und seine Eindrücke über die Reise in einem persönlichen Blog mitteilen.

Wie funktioniert die Plattform?

„Registrierte Nutzer können ihre Routen hinzufügen. Und je mehr Routen es gibt, desto schneller füllt sich die Karte der Ukraine mit einem Geflecht, das an die traditionellen Stickereien erinnert. Hieraus leitet sich der Name des Projekts ab“, berichtete Kateryna Ganus, die Koordinatorin des Projekts „Wyschiwanyj Schljach“, während einer Pressekonferenz im Ukraine Crisis Media Center.

Man kann sich auf der Website über Soziale Netze, wie Facebook oder VKontakte, registrieren, aber man muss nicht Mitglied in einem dieser Sozialen Netze sein.

„Wie sich die Website entwickelt, hängt hauptsächlich von den Nutzern ab: die Plattform ist darauf ausgerichtet, dass ihre Mitglieder selbst Informationen bereitstellen“, sagte Ihor Goschowskij, der Entwickler der Projekt-Website.

Die Mittel zur Entwicklung der Website (50.000 Hryvna) wurden über die Plattform „Spilnokoscht“ („Gemeinsame Kosten“) gesammelt. Hauptziel des Projekts ist, den Rad- und Wandertourismus in der Ukraine aktiv zu fördern.

Die erste Route

Bisher bereiteten die Macher des Projekts bereits die erste Route mit über 2.000 Kilometern vor: von Uschgorod bis Charkiw.

„Die Strecke verläuft über 10 Gebiete durch 310 Ortschaften und mit über 500 Tourismusobjekten. Auf dem Weg kann man in die authentische Ukraine eintauchen. Die Route umfasst touristischen Sehenswürdigkeiten und verbindet den Westen symbolisch mit dem Osten“, sagte Kateryna Ganus.

Das Projekt soll kleinen Ortschaften helfen, sich zu entwickeln

Wenn sich Touristen auf der Route bewegen, können sie sich über GPS orientieren. Für die Strecke wurden auch ausführliche Informationen über die Infrastruktur gesammelt: Übernachtungsmöglichkeiten, angefangen von Hostels bis hin zu alten Damen, die bereit sind, Reisende für eine Nacht aufzunehmen, sowie Verpflegungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und jedes Budget.

„Diese Strecke wird der Entwicklung des Tourismus in den ländlichen Gebieten der Ukraine helfen, denn die Route verläuft hauptsächlich durch ländliche Gegenden“, erklärte Anatolij Zirkun, Mitgründer des Projekts „Wyschiwanyj Schljach“.

Die ersten Reisen

Gestern kamen die ersten Teilnehmer von ihrer 18-tägigen Versuchsreise zurück. Am 11. Juni starteten zwei Gruppen gleichzeitig: eine von Uschgorod, und die andere von Charkiw. Sie trafen sich auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) in Kiew. Dafür legte die „Ostgruppe“ 985 Kilometer zurück, und die „Westgruppe“ 1.200 Kilometer.

Die Gruppen bestanden zusammen aus 60 Radfahrern aus verschiedenen Regionen der Ukraine, sowie aus Weißrussland und Polen. Der älteste Teilnehmer war 60 Jahre alt und fuhr die gesamte Strecke mit.

„Wir beteiligten uns früher bereits an vergleichbaren Veranstaltungen, aber eine so lange, schwierige und interessante Strecke hatten wir noch nicht“, sagte Irina Gibaschowa, eine Teilnehmerin aus Weißrussland.

Die „Westgruppe“ kam am Liebesschloss St. Miklosch in Tschinedijwo vorbei, sowie am Schloss Mukatschewo, am Potschajewsker Lawra, der Ostroschsker Akademie und dem Schloss von Radomyschl vorbei; die „Ostgruppe“ hatte den Nationalpark „Sloboschanskij“ und das Töpfermuseum in Opeschne auf dem Programm, sowie die Städte Perejaslaw-Chmelnizkij, Kaniw und andere. Laut Angaben der Koordinatoren war es in der Stadt Drogobytsch am interessantesten.

Jedes Jahr diese Aktion

Die Macher des Projekts haben vor, dass diese Radtour jährlich stattfindet. In den nächsten Tagen wollen sie die Meinungen der Teilnehmer einholen, um die Route zu verbessern und einfacher zu machen. Unter anderem ist geplant, Wegmarkierungen auf der Strecke anzubringen, sowie mehrere Treffen in den Regionen zu organisieren, um lokalen Behörden und Unternehmern über das Projekt zu berichten, damit Möglichkeiten zur Zusammenarbeiten besprochen werden.