Kiew, 2. August 2016 – Das zweitägige Wanderfestival „Aus dem Land in die Ukraine“ endete in Mariupol. Im Stadtzentrum und am Meerufer gab es Sport- und Kunstveranstaltungen. Straßenkioske boten verschiedene Gerichte aus allen Ländern der Welt an. Gesellschaftsinitiativen präsentierten ihre Projekte und auf Bühnen traten Musiker auf.
„Das Festival kam sehr gut an. Wir luden verschiedene Künstler, Intellektuelle und Sportler ein. Sehr viele folgten dieser Einladung und es freut mich sehr, dass wir so viele engagierte und kreative Menschen fanden“, berichtete Xenia Tkatschuk, Organisatorin des Festivals „Aus dem Land in die Ukraine“ in Mariupol, während einer Pressekonferenz beim Ukraine Crisis Media Center im Rahmen des Projekts „Sprecher eines friedlichen Lebens“, das mit Hilfe der Deutschen Botschaft in Kiew umgesetzt wird.
„Wir suchten den Platz entsprechend aus, dass es die Leute nicht schwer hatten, hinzukommen – ob gezielt oder zufällig“, sagte Maxim Swetlow, ein Helfer bei der Administration des Festivals.
Nach Einschätzung der Organisatoren wurde das Festival mit 7 Plätzen täglich von zirka 17-19.000 Städtern besucht. Der „Kern“ des Organisatorenteams bestand aus 30 Personen, und weitere 40 Freiwillige schlossen sich diesem Team an.
Im Rahmen eines Hackermarathons präsentierten Aktivisten ihre Startups – Ideen für Sozialprojekte, die das Leben in der Stadt verbessern können. Es gab auch eine Fotoausstellung und ein Filmwettbewerb, an dem 10 Filme von Regisseuren verschiedener Städte aufgeführt wurden.
„Es war sehr erfolgreich, dass auf dem Festival Künstler vier Wandgemälde entwarfen. Es gab vier Gruppen – aus Dnepro, Saporischschja und unsere lokalen Künstler. Dies ist ein großes Geschenk für unsere Stadt“, sagte Maxim Swetlow.
Bei den Kreativplätzen konnte man an Handwerk-Workshops teilnehmen. Und an den Sportplätzen konnte man sich in verschiedenen Sportarten versuchen: Fußball, Basketball, Strandvolleyball, griechisch-römische Kämpfe, englisches Boxen, Rollerskates, Segeln, Rudern, Seillaufen oder Yoga.
„Mariupol ist tatsächlich sehr sportlich. Wir haben viele Trainer und Sportteams. Ich denke, nach diesem Festival wollen mehr Leute ihre Kinder zum Sport bringen“, meinte Semen Fisintschuk, Kurator für Sport.
Das interessanteste Ereignis war wohl ein Quadrocopter-Rennen in einem speziell ausgestatteten Raum mit mehreren Hindernissen.
Die Organisatoren meinten, dass der Haupterfolg des Festivals darin bestand, Leute zusammenzubringen.
„Wir konnten ein großes Lokalteam gründen. Das wichtigste Ergebnis war, dass sich Leute für eine Idee zusammenschlossen, um zu zeigen, dass Mariupol eine Stadt mit glücklichen Menschen ist“, sagte Maxim Swetlow.
Die Hacker kündigten bereits an, dass ihre Plattform weiterhin für neue Ideen und Sozialprojekte aktiv bleibt. Das Gefühl der Verbundenheit nahm nicht nur zwischen den Aktivisten zu, sondern auch zwischen der Öffentlichkeit und den Lokalbehörden.
„Die Stadtbehörden arbeiteten zu unserer Verwunderung sehr gut. Sie halfen uns und machten buchstäblich alles, worum wir sie gebeten hatten. Wir sehen, dass sie sich zusammen mit uns verändern. […] Oftmals positionierte sich die Öffentlichkeit als Alternative zu den Behörden, doch jetzt begreift sie, dass die Behörden auch ihre Initiativen unterstützen können, weshalb sie als Partner gesehen werden, um positive Änderungen in der Stadt durchzuführen“, berichtete Alexej Semanin, technischer Direktor des Festivals.
Das Festival „Aus dem Land in die Ukraine“ begann am 1. Juli und fand in 11 ostukrainischen Städten statt: Pokrowsk, Konstantinowka, Bachmut, Lisitschansk, Sewerodonezk, Starobelsk, Nikopol, Kriwoj Rog, Saporischschja, Berdjansk und Mariupol. In Mariupol fand das Festival bereits das zweite Mal statt. Hauptpartner der Veranstaltung ist die US-Agentur für internationale Entwicklung USAID.