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478. Kriegstag: Angriffe auf Kyjiw und Cherson, Warnung vor sprengung des AKW Saporischschja

Wieder russischer Angriff auf Kyjiw

Am 16. Juni hat die Russische Föderation einen weiteren massiven Angriff auf die Ukraine durchgeführt. Die Russen feuerten Marschflugkörper und ballistische Raketen auf die ukrainische Hauptstadt ab. Vor und über der Stadt wurden zwölf Raketen abgefangen: sechs Kaliber und sechs Kindschal. Dies ist der schwerste Angriff auf Kyjiw in den letzten Wochen. Sieben Menschen wurden verletzt, darunter zwei Kinder.

Gerade an diesem Tag besuchte der Präsident der Südafrikanischen Republik, Cyril Ramaphosa, Kyjiw, zusammen mit Staats- und Regierungschefs afrikanischer Staaten, die an der afrikanischen “Friedensmission” teilnehmen. Dies sind Sambia, Komoren, Republik Kongo, Ägypten, Senegal und Uganda. Nach Kyjiw wollen sie Moskau besuchen.

Selenskyj: Putin will das AKW Saporischschja sprengen

Der russische Diktator Wladimir Putin plant, das vorübergehend besetzte Kernkraftwerk Saporischschja in die Luft zu sprengen, um Kyjiw zu zwingen, den Krieg zu den Bedingungen des Kremls zu beenden. Dies sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender NBC News. Ihm zufolge will Moskau die Lage in der Ukraine destabilisieren, wie etwa mit der Sprengung des Kachowka-Staudamms. Selenskyj meint, dass die russischen Besatzer zudem erreichen wollen, dass die Welt Druck auf die Ukraine ausübt, damit der Krieg zu russischen Bedingungen beendet wird.

Das größte Kernkraftwerk Europas in Saporischschja wurde nach den Kämpfen in Energodar am 4. März 2022 von den russischen Besatzern erobert. Durch den russischen Beschuss wurde das AKW an mehreren Stellen beschädigt und die Mitarbeiter der Station gerieten in Gefangenschaft.

Russische Besatzer beschießen erneut Cherson

Am 16. Juni haben die russischen Besatzer Cherson angegriffen, wobei 23 Menschen verletzt wurden, darunter drei Kinder. Dies gab der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, bekannt. Ihm zufolge wurden eine medizinische Einrichtung, ein Kindergarten, ein Supermarkt, Wohngebäude, Autos und Stromleitungen beschädigt. Jermak fügte außerdem hinzu, dass Luftschutzräume vielen Zivilisten das Leben gerettet hätten.

Die Russen bombardieren immer wieder Cherson, wo die Evakuierung nach dem russischen Terroranschlag auf das Kachowka-Wasserkraftwerk und der Überschwemmung der Region im Gange ist. Am 11. Juni griffen die Russen ein Boot mit Zivilisten an, die vom linken Ufer des Dnipro in der Region Cherson flüchten wollten. Dabei wurden drei Menschen getötet und mehr als 20 verletzt.

Aktuelle Beiträge der Hybrid Warfare Analytical Group 

Humanitarian Crisis Turned Political Weapon: Russia Uses Evacuated Children as Obstacles in AFU Offensive

The Chronology of Russia Blowing up the Kakhovka Dam

Zakharova’s Weekly Press Briefing of Lies: Kakhovka Dam

Divide et Impera: How Russian Propaganda Sows Doubts about Kakhovka Tragedy

Mirror, Mirror: Unveiling Russia’s Manipulative Propaganda Tactics in Blaming Ukraine for the Kakhovka Dam Collapse

Ukraine in Flames №463

Der von Russland gegen die Ukraine geführte Angriffskrieg hat erhebliche negative Auswirkungen auf die gewaltsam mobilisierten und versklavten Völker Russlands. Experten bewerten die Auswirkungen der Mobilisierung auf die russische Wirtschaft sowie der Sanktionen auf die verschiedenen Regionen Russlands. Darüber hinaus untersuchen sie, wie in diesen Gebieten in der Nachkriegszeit neue, in der Tradition verwurzelte Identitäten entstehen können.