Klimkin: Ukraine wird Kulturinstitute im Ausland eröffnen

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Das Außenministerium der Ukraine hat die Gründung eines Ukrainischen Instituts angekündigt – einer Einrichtung, die über Standorte in der ganzen Welt verfügen soll. Das Institut mit Hauptsitz in Kiew soll sich mit der Außendarstellung der Ukraine befassen.

Ziele und Aufgaben

Die Gründung des Ukrainischen Instituts soll dazu beitragen, dass die heutige Ukraine im Ausland bei Intellektuellen und Kulturschaffenden besser verstanden wird. Ferner sollen die Filialen des Instituts im Ausland das Vertrauen der Menschen in die Ukraine stärken. “Es geht darum, was der durchschnittliche Niederländer, Grieche oder Brasilianer mit der Ukraine verbindet, und natürlich auch um die praktische Attraktivität unseres Landes in den Bereichen Tourismus und Investitionen. Auch das wird unsere Integration nicht nur im Kontext von Kunst und Kultur, sondern auch in Wissenschaft, Bildung und in vielen anderen Dinge fördern”, sagte der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin auf einer Pressekonferenz im Ukraine Crisis Media Center.

Die Aufgaben des Ukrainischen Instituts werden in den Bereichen Kulturdiplomatie, kreative Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und öffentliche Diplomatie liegen. Die ersten Filialen sollen in den wichtigsten Ländern Nordamerikas und Europas und später auch in Asien eröffnet werden.

Finanzierung, Verwaltung und Kontrolle

Das Ukrainische Institut wird eine staatliche Einrichtung sein, zwar verbunden mit dem Außenministerium, aber formell werden seine Aktivitäten nicht unter das Übereinkommen über diplomatische Beziehungen fallen. Finanziert werden soll die Arbeit des Instituts zum Teil aus dem ukrainischen Staatshaushalts, zum anderen mit Zuschüssen und Spenden.

Die Führung des Ukrainischen Instituts soll mittels einer offenen Ausschreibung bestimmt werden. Dessen Leiter sollen nicht nur Manager sein, sondern auch als “Creative Director” fungieren. Das Institut als Ganzes wird nach den Grundsätzen der Transparenz, Offenheit, Professionalität und Inklusivität arbeiten. “Vorschläge, die aus dem öffentlichen und privaten Sektor kommen, sollen zusammen mit Fachleuten und Experten aus den Bereichen Kultur, Bildung, Wissenschaft und vor allem auch von der Zivilgesellschaft bewertet werden”, sagte Klimkin.

Über die Arbeit des Ukrainischen Instituts wird ein Aufsichtsrat wachen, in dem Kulturexperten, aber auch Kulturschaffende sitzen werden. “Wir als Außenministerium werden keine Sperrminorität haben, weder wir noch unsere Freunde aus dem Ministerium für Kultur. Wir werden keine Entscheidungen blockieren und auch nicht allein die Inhalte der Arbeit des Ukrainischen Instituts bestimmen können – und das ist die wichtigste Neuerung”, so Klimkin.

Öffentlichkeit an der Diskussion über die Satzung beteiligt

Der Entwurf der Satzung des Ukrainischen Instituts ist bereits auf der Webseite des Außenministeriums veröffentlicht. Die Öffentlichkeit wird aufgefordert, sich an der Diskussion über die Satzung zu beteiligen und Vorschläge einzusenden. “Mit der Gründung des Instituts wollen wir die Bemühungen des Staates, der Zivilgesellschaft, von Fachkreisen und der Geschäftswelt bündeln. Wir wollen, dass von nun an eine fruchtbare Diskussionen beginnt”, betonte der ukrainische Außenminister Klimkin.