Pressespiegel der deutschen Medien zur Lage in der Ukraine vom 10. Bis 14. Februar 2017

Am Montag analysierte Bild-Zeitung die Lage in der Ostukraine, und zwar in Awdijiwka, und ob Minsker Vereinbarungen halten.

Der Spiegel-Online berichtete am Freitag von Kommissionschef Junckers Ankündigung, dass die Ukraine für ihre Reformbemühungen 600 Millionen Euro von der EU in Form von mittelfristigen Darlehen erhalten wird. Unter anderem soll ein von der ukrainischen Regierung vorgeschlagenes Gesetz, welches ein Exportverbot spezifischer Hölzer in die EU aufhebt, ausschlaggebend gewesen sein.

Der Spiegel-Online erläutert die Gründe für das Scheitern des Waffenstillstandes. Zum einen schreibt der Spiegel, dass die EU im Begriff ist, durch das Scheitern der geplanten Visafreiheit sowie des Assoziierungsabkommens die Ukrainer vom pro-westlichen Pfad abzubringen. Zum anderen kritisiert er, dass die Regierung in Kiew Emotionen über Sachlichkeit stelle und dementsprechend Maßnahmen wie die Blockade der Ostgebiete für den Waffenstillstand kontraproduktiv seien. Somit schlussfolgert der Spiegel, dass Poroschenko stattdessen die Ostukrainer “umwerben” müsse, um sie wieder für sich zu gewinnen und somit eine nachhaltige Lösung des Konfliktes herbeizuführen.

Die Zeit Online berichtete am Montag über die Eindrücke vom Frontabschnitt in Awdijiwka. Der Artilleriebeschuss durch pro-russische Separatisten, der mehrere Menschenleben forderte, habe die Stadt bei Temperaturen von minus 18 Grad von der Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung abgeschnitten. Eine humanitäre Katastrophe soll nach Angaben von Poroschenko gerade noch abgewendet worden sein, nachdem die Zahl der Detonationen von 10.000, die innerhalb weniger Tage die Stadt trafen, auf 700 pro Tag zurückgegangen sind. Trotz alledem berichtet Die Zeit, dass sich die Bevölkerung in Awdijiwka an die schrecklichen Bedingungen unter dem allgegenwärtigen Artilleriebeschuss gewöhnt hätten.