Diese Woche war geprägt von der Aufmerksamkeit der ukrainischen Gesellschaft für die Ereignisse in Israel. Die Ukraine steht in Solidarität mit Israel. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass die Hamas und die Russische Föderation gleichermaßen das Böse verkörpern würden. Ende der Woche gab es in den Medien ferner Berichte über einen möglichen bevorstehenden Besuch Selenskyjs in Israel. Unterdessen warnt der ukrainische Geheimdienst, dass die Hamas von Russland erbeutete Waffen erhalten habe, um die Ukraine zu diskreditieren.
Auf internationaler Ebene war der Besuch von Präsident Selenskyj in Rumänien sowie in Brüssel zum 16. Treffen im Ramstein-Format wichtig. Die ukrainischen Bewertungen dieses Treffens sind positiv. Unterdessen sind 64 % der Ukrainer gegen die Abhaltung von Wahlen in der Ukraine vor Kriegsende.
Die Russische Föderation rückt auf Awdijiwka vor. In der Stadt Awdijiwka in der Region Donezk ist die Situation eskaliert. Russische Truppen versuchen, in die Offensive zu gehen. Die Besatzer haben ihren Beschuss verstärkt, sie versuchen mit Hilfe gepanzerter Fahrzeuge vorzudringen, doch die ukrainischen Soldaten halten ihre Stellungen. Der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Vitalij Barabasch, sagte, dass die Besatzer Awdijiwka einkesseln wollten. Doch die ukrainischen Soldaten “halten seit vier Tagen unverändert ihre Stellungen”. Er sagte, dass die Logistik in Awdijiwka derzeit sehr schwierig sei. Die Versorgung der Stadt mit humanitärer Hilfe und Nahrungsmitteln sei eingestellt worden.
Das amerikanische Institute for the Study of War (ISW) weist außerdem darauf hin, dass der verstärkte Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen und Flugzeugen durch Russland sowie die anhaltenden Bodenangriffe darauf hindeuten, dass eine Offensive läuft, die in Umfang und Ausmaß größer ist als die zuvor von Analysten beschriebenen Angriffe. Insbesondere die russischen Angriffe um Awdijiwka hatte das ISW zuvor als lokale Versuche gewertet, die ausschließlich auf die Abschreckung der ukrainischen Streitkräfte abzielten. Noch können die Analysten die genauen Ziele und wahrscheinlichen Ergebnisse der russischen Versuche bei Awdijiwka nicht einschätzen.
Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass den russischen Truppen derzeit kein nennenswerter Durchbruch in der Nähe von Awdijiwka gelungen ist. Nach Schätzungen des ISW haben die russischen Streitkräfte seit dem 10. Oktober 4,52 Quadratkilometer an verschiedenen Abschnitten der Front bei Awdijiwka eingenommen.