Das Ukraine Crisis Media Center (UCMC) bringt die Übersetzung einer Nachricht der Internetzeitung “Ukrajinska prawda” über einen weiteren Fall, in dem es um die Verfolgung von Krimtataren auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim geht.
Der Krimtatare Renat Paralamow, der nach einer Hausdurchsuchung am 13. September von den Besatzern an einen unbekannten Ort gebracht worden war, ist in einem Busbahnhof der Stadt Simferopol gefunden worden. Sein Körper weist Spuren von Folter auf. Laut “Krym.Realii” muss Paralamow schwer misshandelt worden sein, da er sich nicht mehr selbst fortbewegen kann.
Berichten zufolge versucht derzeit Paralamows Cousin Raim Adilschajew zusammen mit dem Rechtsanwalt Emil Kurbedinow sowie anderen Personen das Opfer zur Behandlung in einem Krankenhaus unterzubringen. Doch das Semaschko-Krankenhaus in Simferopol lehnt es ab, Paralamow aufzunehmen.
Nach Angaben der Webseite “15 Minuten” hatte Paralamow am Donnerstag um ca. 13 Uhr seine Familie von einer unbekannten Telefonnummer aus angerufen und gesagt, er befinde sich im Busbahnhof im Osten von Simferopol, wo er abgesetzt worden sei. “Er war sehr deprimiert und emotional angeschlagen. Ihm muss Schreckliches widerfahren sein. Er wurde mit Elektroschocks gefoltert und schwer geschlagen”, sagte der Webseite der Anwalt Mammet Mambetow. Ihm zufolge könnte Paralamow körperbehindert bleiben. Derzeit könne er praktisch nicht sprechen und er befinde sich in einem Schockzustand.
Wie bereits berichtet wurde, hatten die russischen Sicherheitskräfte am 13. September im Dorf Nischnohirskyj Paralamows Haus durchsucht und ihn verhaftet. Aktivisten vor Ort berichteten, dass Paralamow des Terrorismus beschuldigt wird. Ihren Angaben zufolge ist Paralamow Muslim, hat vier minderjährige Kinder und verdient sein Geld mit Handel auf Märkten. Der Mann war bislang nicht vorbestraft. Bekanntlich führen die russischen Behörden seit der Annexion der Halbinsel bei Krimtataren regelmäßig Hausdurchsuchungen durch. Die Krimtataren werden von den russischen Besatzern verfolgt, weil viele von ihnen eine pro-ukrainische Haltung einnehmen.