Tag 149 des Krieges: Export von Getreide, Angriff bei AKW Saporischschja, Zahlen zu Gefallenen

Ukraine, Türkei und UNO unterzeichnen Abkommen über Getreideexport

Am 22. Juli hat die Ukraine ein Abkommen mit der Türkei und der UNO über den Export ukrainischen Getreides über die Schwarzmeerhäfen unterzeichnet. Der ukrainische Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow war bei der Unterzeichnung in Istanbul anwesend. Russland unterzeichnete ein entsprechendes Abkommen mit der Türkei und der UNO. Die Ukraine hat keine direkten Abkommen mit dem Aggressor Russland unterzeichnet.

Der stellvertretende Infrastrukturminister Mustafa Najem schreibt auf dem Telegram, dass das Abkommen Exporte aus den ukrainischen Häfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj betreffe. Er betonte, dass der Text der Vereinbarungen noch vollständig veröffentlicht werde.

Nach Angaben der UN-Vertreter können die ersten Lieferungen bereits am Samstag beginnen.

Gemäß der Vereinbarung werden Vertreter der Türkei, der Ukraine und der UNO die Verladung von Getreide auf Schiffe in ukrainischen Häfen überwachen. Danach werden ukrainische Lotsenboote die Schiffe mit dem Getreide anhand einer Karte über sichere Routen leiten. Unter der Aufsicht eines gemeinsamen Koordinierungszentrums in Istanbul, dem Vertreter der UNO, der Ukraine, Russlands und der Türkei angehören, sollen die Schiffe dann das Schwarze Meer in Richtung Bosporus durchqueren.

Schiffe, die in ukrainische Häfen einlaufen, werden unter der Aufsicht desselben Koordinierungszentrums auf Waffen überprüft. “Die Inspektion findet ausschließlich in Häfen, an der Ein- und Ausfahrt aus der Türkischen Meerenge statt. Eine gemeinsame Inspektion wird unsere Häfen vor dem Eindringen von ‘trojanischen’ Pferden unter dem Deckmantel ziviler Schiffe schützen”, erklärte Infrastrukturminister Kubrakow.

© Pressedienst des türkischen Präsidenten/TASS

Ukrainischer Angriff bei AKW nahe Saporischschja

Das ukrainische Militär hat eine Zeltstadt und Ausrüstung der Russen in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja angegriffen. Das Verteidigungsministerium veröffentlichte auf YouTube ein Video über den Einsatz des Militärs.

“Ukrainische Militärs sind hervorragend gegen die Stellungen der russischen Besatzer in der Nähe des Kernkraftwerks Saporischschja vorgegangen”, heißt es in dem Video. Dort wird darauf hingewiesen, dass die ukrainischen Streitkräfte die Zeltstadt und die Ausrüstung der Besatzer mit einer Kamikaze-Drohne angegriffen haben, darunter Autos mit Flugabwehrgeschützen und BM-21 Grad.

Täglich fallen etwa 30 ukrainische Soldaten an der Front

Das erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Nach seinen Angaben verlor die Ukraine auf dem Höhepunkt der Kämpfe im Mai und Juni 100 bis 200 Soldaten pro Tag, und jetzt ist diese Zahl auf 30 Tote und etwa 250 Verwundete pro Tag gesunken. Selenskyj wollte allerdings die gesamten Verluste der Ukraine seit Beginn des Krieges nicht offenlegen, sagte nur, sie seien um ein Vielfaches niedriger als die Russlands.

Er stellte fest, dass die jüngsten Waffenlieferungen der USA und ihrer Verbündeten, insbesondere die HIMARS-Raketenwerfer und 155-mm-Haubitzen, dazu beigetragen haben, die Situation im Donbass zu stabilisieren: Während die Russen früher täglich 12.000 Artilleriegranaten gegen 1000-2000 ukrainische Granaten abgefeuert hätten, könne jetzt die Ukraine etwa 6000 Granaten pro Tag abfeuern. Inzwischen würde bei den Russen ein Mangel an Munition und Truppen einsetzen.

Ukraine in Flames #134

Die Praxis, Informationen als Waffe einzusetzen, reicht in Russland bis in die frühe Sowjetzeit zurück. Seitdem hat der Kreml eine breite Palette von Werkzeugen und Methoden entwickelt, um Desinformation zu erstellen, von denen viele dazu verwendet wurden, den Westen zu destabilisieren und zu schwächen. Welche neuen Trends haben sich seit Beginn der groß angelegten Invasion in der Ukraine herausgebildet?