Tag 156 des Krieges: Russland tötet Asow-Gefangene, brutalste Folter ukrainischer Kriegsgefangener

Massenmord an gefangenen ukrainischen Asow-Kämpfern in Oleniwka

Am 29. Juli haben russische Truppen das Gefängnis in Oleniwka beschossen, in dem gefangene Asow-Kämpfer festgehalten werden. Dabei wurden laut russischen Angaben 53 Menschen getötet und 75 verletzt.

Die Chefredakteurin der Zeitung “Ukrajinska Prawda”, Sevgil Musaeva, berichtet auf ihrer Facebook-Seite, dass die Kaserne, in die die Asow-Kämpfer einige Tage zuvor verlegt wurden, beschossen worden sei.

Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) hat unterdessen Telefongespräche abgehört, in denen die Besatzer bestätigen, dass russische Truppen an dieser Tragödie schuld sind. Laut den Aufnahmen glauben nicht einmal die Kämpfer der sogenannten “Donezker Volksrepublik” die Lügen der russischen Propaganda, wonach der “Beschuss” in Oleniwka von der Ukraine durchgeführt worden sei. Dem SBU liegen mehrere solcher Tonaufnahmen vor, die alle als Beweismittel in Strafverfahren einbezogen werden sollen. Die Ukraine hat es bereits Verfahren nach Artikel 438 des Strafgesetzbuches eingeleitet, wegen der Verletzung der Gesetze und Gebräuche des Krieges.

Russische Militärs haben ein Video über die Folter eines ukrainischen Soldaten verbreitet

Am 28. Juli erschien im Internet ein Video von russischen Soldaten, die einen ukrainischen Gefangenen brutal foltern, indem sie ihm mit einem Messer die Genitalien abtrennen. 

Einige westliche Medien beschreiben das Video, ohne es selbst zu veröffentlichen, darunter die Daily Mail. Die Zeitung berichtet, dass das Video auf der Twitter-Seite der ukrainischen Abgeordneten Inna Sowsun veröffentlicht wurde. Dort betont sie: “Russland muss dafür bezahlen.”

Das Video wurde inzwischen von Twitter gelöscht, weil es zu brutal war. Laut der Daily Mail ist unklar, was später mit dem ukrainischen Soldaten passiert sei, aber es sei unwahrscheinlich, dass er seine Verletzungen ohne sofortige medizinische Hilfe überlebt habe. Später erschien ein weiterer Teil des Videos auf russischen Telegram-Kanälen. Dort ist zu sehen, wie einem ukrainischen Gefangenen in den Kopf geschossen und sein Körper in eine Grube geworfen wird.

Aric Toler vom Recherchenetzwerk Bellingcat sagte der Daily Mail, dass das Video wahrscheinlich echt sei. Es gebe keine Beweise dafür, dass es gefälscht sei. Er verwies auf russische Staatsmedien, die einige der russischen Soldaten gezeigt hätten, die auch in einem Video vorkommen würden, in dem ein ukrainischer Kriegsgefangener im Juni in Sewerodonezk gefoltert wird.

Ukraine in Flames #141

Russische Desinformation ist ein wesentlicher Bestandteil des Krieges gegen die Ukraine. Sie ist ein Problem, das sich in verschiedenen Ländern manifestiert und auf verschiedene Gesellschaften abzielt. Italien ist eine von ihnen. Der Kreml hat ein Netzwerk von Agenten aufgebaut. Welche Kommunikationskanäle werden genutzt, um russische Propaganda zu verbreiten und was kann man dagegen tun?