205. Kriegstag: Gräber in Isjum, Anschläge gegen Verwaltungen der Besatzer, Preis für Asow-Kämpfer

Die Zahl der Toten in Isjum dürfte die Zahl der Opfer in Butscha übersteigen

Das teilte der Pressedienst des Ministeriums für Reintegration der vorübergehend besetzten Gebiete mit. Ihm zufolge hat die Exhumierung von Leichen aus Massengräbern in Isjum begonnen. Einer dieser Orte wurde anhand eines Videos gefunden, das von den russischen Besatzern gepostet wurde.

Der Chef der Nationalpolizei, Ihor Klymenko, erklärte, dass in dem von den russischen Besatzern befreiten Teil der Region Charkiw innerhalb einer Woche etwa 50 Leichen von Zivilisten gefunden wurden, Massenbestattungen nicht eingeschlossen. “In einer Massengrabstätte gibt es ungefähr 445 Bestattungen unserer Bürger aus dem Bezirk Isjum. Wir werden die Art der Verletzungen und die Todesursache feststellen. Diese Arbeit wird Wochen dauern. Die Leichen sind dort seit März begraben, es wird notwendig sein, jede Leiche zu exhumieren und zu identifizieren”, fügte Klymenko hinzu.

Am 16. September wurden in mehreren Regionen in den besetzten Gebieten der Ukraine Anschläge auf Vertreter der von Russland kontrollierten “Verwaltungen” verübt

Im Zentrum des besetzten Luhansk wurde der sogenannte “Generalstaatsanwalt der Volksrepublik Luhansk”, Serhiy Horenko, getötet. In seinem Büro explodierte ein Sprengsatz, wodurch er schwere Verletzungen erlitt, an denen er im Krankenhaus starb. Auch sein Stellvertreter wurde getötet. Dem Berater im ukrainischen Präsidialamt, Mychajlo Podolajk, zufolge kann es sein, dass die lokalen kriminellen Banden, die das geplünderte Eigentum vor der großen Flucht unter sich noch nicht aufgeteilt haben, unter sich Rechnungen begleichen. Russland könnte aber auch Zeugen von Kriegsverbrechen beseitigen.

Im besetzten Berdjansk, Gebiet Saporischschja, wurde der stellvertretende Leiter der russischen Besatzungsverwaltung, Oleg Bojko, getötet. Laut Serhij Brattschuk, dem Sprecher der ukrainischen Gebietsverwaltung von Odessa, wurde auch Bojkos Frau Ludmila getötet, die für die Vorbereitungen des Pseudo-Referendums über den “Beitritt” der Region zur Russischen Föderation zuständig war.

Darüber hinaus gab es im Zentrum von Cherson, das vorübergehend von Russland besetzt ist, eine heftige Explosion im Bereich des von der russischen Armee eroberten Gebäudes der Regionalen Staatsverwaltung. Berichten zufolge könnte das Berufungsgerichts der Stadt das Ziel gewesen sein.

Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat die Ereignisse in diesen Städten noch nicht kommentiert.

Ein Foto eines “Asow-Kämpfers” hat die International Photography Awards gewonnen

Der ukrainische Fotograf und Kämpfer Dmytro Kosazkyj, der das Asow-Stahlwerk verteidigte, wurde beim International Photography Award ausgezeichnet. Kosazkyj befindet sich in russischer Gefangenschaft, wie Hunderte andere Verteidiger von Mariupol. Die International Photography Awards sind einer der renommiertesten Wettbewerbe für Fotografen weltweit.

Ukraine in Flames #190

Dmytro Maksymowytsch ist Teil der Freiwilligengemeinschaft, die Menschen aus Brennpunkten des Krieges evakuiert, darunter Menschen mit Behinderungen.