208. Kriegstag: Angriff auf AKW, “Volksrepubliken” wollen “Beitritt”, Russen im Süden eingeschlossen

Russische Truppen haben in der Nacht zum 19. September wieder das AKW Saporischschja beschossen

Dies meldet der Pressedienst des ukrainischen AKW-Betreibers Energoatom, der auch Bilder vom Einschlag veröffentlicht hat. Demnach ging eine russische Rakete nur 300 Meter von den Reaktoren des Kraftwerks zu Boden. Die Druckwelle beschädigte das AKW und über 100 Fenster gingen zu Bruch. Ein Aggregat des Wasserkraftwerks Oleksandriwka, das Teil des gesamten Komplexes ist, wurde abgeschaltet. Auch drei Hochspannungsleitungen wurden unterbrochen. Alle drei Blöcke des Kernkraftwerks sind aber weiterhin im Normalbetrieb. Kein Mitarbeiter des Werks wurde durch den Einschlag verletzt. “Die nuklearen Terrorakte der Raschisten bedrohen die ganze Welt. Sie müssen sofort gestoppt werden, um eine Katastrophe zu verhindern!”, betont Energoatom.

Die sogenannten “Volksrepubliken Luhansk und Donezk” wollen ein sofortiges “Referendum” über ihren Beitritt zur Russischen Föderation

Das erklärten nach Angaben der russischen propagandistischen Agentur “RIA Nowosti” die sogenannten “Bürgerkammern” der selbsternannten “Republiken”. Sie begründeten dies damit, dass ein “Beitritt zu Russland die Republik sichern und neue Möglichkeiten auf dem Weg zu einem friedlichen Leben eröffnen wird”. Zugleich äußern sie sich zuversichtlich, dass die Mehrheit der Menschen einen Beitritt zu Russland unterstützen würde. Diese Erklärungen wurden vor dem Hintergrund der ukrainischen Gegenoffensive im Osten der Ukraine abgegeben. Anfang September befreite das ukrainische Militär auch in der Region Donezk mehrere Orte.

Die russischen Truppen im Süden der Ukraine sind zwischen der ukrainischen Armee und dem Fluss Dnipro eingeschlossen

Einige Kommandeure der Besatzer versuchen, mit Vertretern der ukrainischen Streitkräfte Kontakt aufzunehmen, um ihre Waffen niederzulegen und sich zu ergeben. Dies erklärte die Vertreterin der ukrainischen Streitkräfte, Natalija Humenjuk. Sie betonte: “Die Feuerkontrolle, die wir über die Übergänge und Verkehrsadern über den Dnipro besitzen, lässt sie einsehen, dass sie zwischen den ukrainischen Verteidigungskräften und dem rechten Ufer des Dnipro eingeklemmt sind.” Ihrer Meinung nach ist das russische Militär demoralisiert und sieht keinen Sinn, sich weiterhin an diesem Frontabschnitt aufzuhalten. “Sie verstehen, dass es näher liegt, vorwärts zu gehen, die Waffen niederzulegen und in den Pool für den Austausch zu wechseln, als in Richtung Grenze zu ziehen, denn die Region Cherson ist im Gegensatz zur Region Charkiw weit von der Grenze zu Russland entfernt”, so Humenjuk. Und dann sei da noch das große Hindernis, der Dnipro.

Ukraine in Flames: Kyiv Security Compact: Welche Sicherheitsgarantien braucht die Ukraine wirklich?

  • Wolodymyr Ohrysko, Außenminister der Ukraine (2007-2009);
  • Danylo Lubkivsky, Direktor des Kiewer Sicherheitsforums, stellvertretender Außenminister der Ukraine (2014);
  • Vitaly Portnikov, ukrainischer Publizist, Schriftsteller, Journalist:
  • Valery Chalyy, Vorstandsvorsitzender des UCMC, Botschafter der Ukraine in den USA (2015-2019).

Ukraine in Flames #193

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