405. Kriegstag: Schwere Kämpfe an der Ostfront, Vorbereitung auf Gegenoffensive der Ukraine

An der Ostfront kommt es zu schweren Kämpfen

Die Besatzungstruppen der Russischen Föderation sind in einer Offensive Richtung Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka. Die ukrainischen Verteidigungskräfte haben binnen eines Tages 69 feindliche Angriffe abgewehrt. Wie der Generalstab berichtete, dauern die erbitterten Kämpfe um Bachmut, Awdijiwka und Marjinka weiter an.

Der Mangel an Munition, über den einst der Besitzer der Privatarmee Wagner-Gruppe, Jewgenij Prigoschin, klagte, ist offenbar behoben worden. Denn Russland habe seine Luft- und Artillerieangriffe auf Bachmut verdoppelt, heißt es seitens der ukrainischen Spezialeinheit Sokil.

In Bachmut haben die Wagner-Söldner wahrscheinlich das Gebäude der Stadtverwaltung eingenommen und sie versuchen, die Kontrolle über den zentralen Teil der Stadt zu festigen, um den erbitterte Kämpfe geführt werden. Das geht aus dem Bericht des amerikanischen Institute for the Study of War (ISW) vom 3. April hervor. Gleichzeitig heißt es seitens der ukrainischen Streitkräfte, die russischen Besatzer seien “weit” davon entfernt, Bachmut zu erobern. Prigoschin habe eine Flagge der Russischen Föderation zum Gebäude der Stadtverwaltung von Bachmut gebracht, das längst zerstört sei.

Die Ukraine ist bereit für eine Offensive, aber es gibt Nuancen

Die Ukraine ist bereit für eine entscheidende Gegenoffensive im Frühjahr mit starken westlichen Waffen und jüngst formierten Angriffseinheiten. Aber eine ernste Herausforderung für die ukrainischen Streitkräfte könnte darin bestehen, Verluste auszugleichen und die Motivation der Soldaten aufrechtzuerhalten, schreibt die NYT.

In erbitterten Kämpfen hätten die Streitkräfte der Ukraine bereits im Winter die russische Offensive zurückgeschlagen. Jetzt sei die Ukraine dran, in die Offensive zu gehen, stellen die Journalisten fest. Neue westliche Waffen seien in der Ukraine eingetroffen, die sich in einer Offensive als entscheidend erweisen könnten, darunter deutsche Leopard-2-Panzer und amerikanische Minenräumfahrzeuge. Tausende Rekruten würden in neu gebildeten Offensiveinheiten ausgebildet. Die NYT schreibt jedoc, dass die neue Kampagne ein Test für die Fähigkeit der ukrainischen Armee sein werde, Bataillone aufzurüsten und wieder aufzubauen und die Motivation und Manövrierfähigkeit beizubehalten, wodurch sie in drei früheren Gegenoffensiven Oberhand gewonnen habe.

Der Direktorin des McCain Institute, Evelyn Farkas, zufolge wird die Ukraine in der Lage sein, den Russen Verluste zuzufügen, was wichtige geopolitische Folgen haben könnte, wenn Waffen und ausgebildete Truppen rechtzeitig eintreffen. Die Ukraine könne aus der Russischen Föderation einen geschwächten Militärstaat machen, der bei Verhandlungen zur Beendigung des Krieges keine Hebel mehr haben werde.

Allerdings, so die NYT, sei ein Erfolg der Gegenoffensive noch nicht garantiert. Die Verbündeten würden mit der Lieferung von Waffen zögern, und die Soldaten müssten sich mit intensiven Trainingskursen in Angriffstaktiken begnügen. Den Journalisten zufolge wird es eine schwierige Aufgabe sein, die Kampfmoral aufrechtzuerhalten.

Hunderte Häuser in Kramatorsk wurden überflutet

An einem Teich in Kramatorsk wurde eine Schleuse teilweise zerstört, wodurch es zu einem unkontrollierten Wasserabfluss gekommen ist. Etwa 260 Häuser in 30 Straßen wurden überflutet. Das berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Donezk, Pawlo Kyrylenko.

Ukraine in Flames №390

Belarus und Russland haben ihre Zusammenarbeit seit Beginn der groß angelegten Invasion Russlands in der Ukraine intensiviert. Das russische Militär hat seine in Belarus stationierten Truppen und Raketen eingesetzt. Wladimir Putin erklärte jüngst, dass Russland beginnen werde, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren.