Die ukrainischen Streitkräfte haben die Schlangeninsel im Schwarzen Meer befreit. Mit einer Reihe starker Schläge konnten sie am 30. Juni die Garnison der Besatzer zerstören und sie zur sofortigen Flucht zwingen. Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, Walerij Saluschnyj, veröffentlichte ein Video von den ukrainischen Angriffen. Er betonte, eine wichtige Rolle hätten dabei die Haubitzen vom Typ Bohdan gespielt. Unbekannt ist, welche Verluste die Besatzer erlitten haben.
Die Schlangeninsel ist nur 0,2 Quadratkilometer groß, aber von strategischer Bedeutung für die Kontrolle über den Westen des Schwarzen Meeres. “Wenn es den russischen Truppen gelingt, die Insel zu besetzen und dort ihre Luftverteidigungssysteme mit großer Reichweite aufzubauen, dann werden sie das Meer, den Boden und den Luftraum im nordwestlichen Schwarzen Meer und in der Südukraine kontrollieren”, sagte der Militärexperte Oleh Schdanow der BBC. Ähnlich beschrieb Kyrylo Budanow, Leiter der Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums, die Bedeutung der Insel. Ihm zufolge könnte sie Russland auch eine taktische Landung auf dem Territorium des besetzten Transnistriens ermöglichen.
Um die Niederlage zu rechtfertigen, bezeichnet das russische Verteidigungsministerium die Flucht seines Militärs als einen Schritt des guten Willens. “Dies zeigt der Weltgemeinschaft, dass die Russische Föderation die UN-Bemühungen nicht behindert, einen humanitären Korridor für den Export landwirtschaftlicher Produkte aus der Ukraine zu organisieren”, lügt das russische Ministerium.
Das amerikanische Unternehmen Maxar Technologies veröffentlichte nach der Befreiung Satellitenbilder der Schlangeninsel vom 30. Juni. “Auf den heutigen Bildern sieht man an mehreren Stellen im nördlichen Teil der Insel Rauch von brennenden Fahrzeugen und Gebäuden”, so das Unternehmen.
Die Lage in Lyssytschansk ist angespannt. Dort hatten die Besatzer teilweise Erfolg, aber die ukrainische Armee wehrte feindliche Angriffe in Richtung Charkiw, Slowjansk und Bachmut ab. Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine berichtet: “In Richtung Lyssytschansk schießt der Feind auf die Stellungen unserer Truppen in der Nähe der Stadt. Er führt Angriffe im Bereich der Raffinerie von Lyssytschansk durch, hat teilweise Erfolg und hält die nordwestlichen und südöstlichen Teile der Anlage.”
US-Präsident Joe Biden hat ein neues 800-Millionen-Dollar-Hilfspaket für die Ukraine angekündigt. Das Paket wird Luftverteidigungssysteme und Angriffswaffen umfassen. Er betonte, dass auch 50 verbündete Länder bereit seien, Waffen an die Ukraine zu übergeben: 140.000 Panzerabwehrsysteme, mehr als 600 Panzer, etwa 500 Artilleriesysteme, mehr als 600.000 Stück Artilleriemunition, zusätzliche Mehrfachraketenwerfer (HIMARS), Schiffsabwehrkomplexe und Luftverteidigungssysteme.
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