Tag 55 des Krieges: Russische Offensive im Donbass, Bombardierung von Azovstal-Werk, Befreiung von Marjinka im Gebiet Donezk

Russische Truppen gehen im Osten der Ukraine in die Offensive. Offensive Operationen wurden insbesondere in den Gebieten Charkiw, Donezk und Luhansk registriert. Dies teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oleksandr Motusjanyk, bei einem Briefing mit. “Das Hauptziel der Russen ist es, die volle Kontrolle über die Gebiete Donezk und Luhansk zu erlangen und den Landkorridor zur vorübergehend besetzten Autonomen Republik Krim zu halten”, sagte er.

Azovstal-Werk bombardiert und fast vollständig zerstört. Der stellvertretende Kommandeur des Azow-Regiments mit dem Rufnamen Kalina sagte gegenüber “Radio Liberty”, dass das Azovstal-Werk in Mariupol “fast vollständig zerstört” worden sei. Die Russen hätten schwere Bomben abgeworfen und “viele Menschen” würden sich unter den Trümmern befinden. Ebenfalls eine schwere Bombe wurde auf das Krankenhaus des Werks abgeworfen. Aber nach Angaben des Beraters des Bürgermeisters von Mariupol befand sich niemand in dem Krankenhaus.

Marjinka in der Region Donezk ist befreit. Die ukrainischen Streitkräfte sind zum Gegenangriff übergegangen und haben die russischen Besatzer aus Marjinka in der Region Donezk vertrieben. Dies steht im abendlichen Bericht des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine vom 19. April.

US-Präsident spricht wegen russischer Offensive mit westlichen Verbündeten. Joe Biden hat eine Videokonferenz mit westlichen Verbündeten geführt und mit ihnen über die Unterstützung der Ukraine  gesprochen, aber auch über die Bemühungen, Russland zur Verantwortung zu ziehen. Washington sieht die russische Offensive in der Ostukraine als Beginn einer großen Operation im Osten des Landes, sagte ein hochrangiger US-Beamter gegenüber “Reuters”.

An dem Gespräch mit Biden nahmen der Premierminister Kanadas Justin Trudeau, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, der Präsident Frankreichs Emmanuel Macron, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der Premierminister Großbritanniens John Johnson und Staats- und Regierungschefs von Italien, Japan und Polen teil.

Podcast Explaining Ukraine: Ist Russland faschistisch oder stalinistisch?

Wie kann man den Putinismus beschreiben? Steht er eher rechtsextremen Totalitarismen wie dem Faschismus/Nationalsozialismus oder eher einem linksextremen System wie dem Stalinismus nahe? Was ist das Wesen des russischen Imperialismus? Ist das Erbe des Stalinismus lebendig? Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, ukrainischer Philosoph, Journalist und Chefredakteur von UkraineWorld.org, sowie Tetyana Ogarkova, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center.

Podcast: Is Russia Fascist or Stalinist?

Ukraine in Flames: Internationale Isolation Russlands

Die Weltgemeinschaft hat einen ganzen Prozess von Sanktionen gegen Russland wegen seines Krieges gegen die Ukraine eingeleitet. Heute wird ein neues politisches Ordnungsmodell geschaffen, bei dem Russland einen Platz an der politischen und wirtschaftlichen Peripherie der Welt erhält. Eine weitere wichtige Dimension der Isolation Russlands ist die Diplomatie, einschließlich der Beteiligung Russlands an verschiedenen internationalen Organisationen.

Video: International isolation of Russia: what should be and what is already done

Teilnehmer:

Volodymyr Ohryzko, Außenminister der Ukraine (2007-2009)
Valery Chaly, Botschafter der Ukraine in den Vereinigten Staaten (2014-2019), Vorstandsvorsitzender des UCMC
Volodymyr Yelchenko, Ständiger Vertreter der Ukraine bei den Vereinten Nationen (1997-2001, 2015-2019)
Oleksandr Pavlichenko, Direktor der Ukrainischen Helsinki-Gruppe für Menschenrechte