Massiver Raketenangriff am 28. November
In der Nacht und am Morgen hat Russland einen der bisher massivsten kombinierten Angriffe auf den Energiesektor der Ukraine durchgeführt, wobei fast 100 Shahed- und andere Drohnen zum Einsatz kamen. Dann wurde die Ukraine auch noch von 91 Raketen getroffen (vom Typ Kaliber vom Meer aus abgefeuert, mit Ch-101-Raketen, Ch-59/69-Raketen und ballistischen Raketen auf Charkiw). Hauptziel des russischen Angriffs waren Energieanlagen in der gesamten Ukraine. Es wurden 12 Treffer registriert, hauptsächlich an Objekten des Kraftstoff- und Energiesektors. In den betroffenen Gebieten blieben Hunderttausende Ukrainer ohne Strom und mancherorts ohne Wasserversorgung. Schulen in diesen Regionen werden auf Remote umgestellt.
Die ukrainischen Luftstreitkräfte berichten, dass fast 90 Prozent der Kalibr- und Ch-101-Marschflugkörper, drei Lenkflugkörper und 35 feindliche Drohnen abgeschossen wurden und mehr als 60 Drohnen verloren gingen. Der Bericht stellt fest, dass die Zahl der Raketen und Drohnen, die die Besatzer in bestimmten Richtungen massiv einsetzen, oft die ukrainischen Möglichkeiten zu deren Abschuss übersteigt. Die westlichen Abwehrsysteme würden nicht ausreichen, um Hunderte kritische Infrastruktureinrichtungen zuverlässig abzudecken.
In der Region Lwiw wurden zwei kritische Infrastrukturobjekte getroffen und 515.000 Haushalte sind ohne Strom. In der Region Riwne sind mehr als 280.000 Haushalte ohne Strom. Im Gebiet Wolhynien und in Luzk selbst wurde kritische Infrastruktur getroffen, Luzk ist teilweise ohne Strom. Auch Schytomyr war ohne Strom und auch die Wasserversorgung in der Stadt soll wiederhergestellt werden. In der Region Chmelnyzkyj herrscht teilweise Strommangel. In der Region Iwano-Frankiwsk wurden Notabschaltungen eingeführt. Auch auf die Region Sumy starteten die Russen einen Raketenangriff. Busse und Bahnen sowie Bildungseinrichtungen sind in Mykolajiw aufgrund des Stromausfalls außer Betrieb. In der Region Winnyzja wurden Privathäuser beschädigt und es kam zu weiteren Zerstörungen. In Odessa wurden eine 90-jährige Frau und ein 16-jähriger Junge verletzt. In den Vororten wurden 18 Wohngebäude, ein Geschäft und andere Gebäude, sieben Autos und eine Garage beschädigt. Über Kyjiw wurde der Angriff mit Ch-101-Raketen abgewehrt, aber Trümmer fielen in den Bezirken Dnipro und Darnyzja herab. In der Region Kyjiw wurde ein Infrastrukturobjekt beschädigt.
Niederlande kündigen Patriot-Systeme für die Ukraine an
Am 28. November hat der niederländische Verteidigungsminister Ruben Brekelmans die Übergabe von drei Patriot-Luftverteidigungssystemen an die Ukraine bekannt gegeben. Er wies darauf hin, dass den Ukrainern ein schwieriger Winter bevorstehe, da die verheerenden Luftangriffe Russlands weitergehen. Brekelmans erklärte im sozialen Netzwerk X: “Deshalb haben wir drei Patriot-Systeme übergeben. Sie retten Leben und schützen lebenswichtige Infrastruktur. Die Beendigung der russischen Aggression war und ist in unserem gemeinsamen Interesse.”
Putin droht mit Oreschnik-Angriffen auf “Entscheidungszentren in Kyjiw”
Der russische Machthaber Wladimir Putin hat angekündigt, er könne die Oreschnik-Rakete gegen “Entscheidungszentren in Kyjiw” einsetzen. Insbesondere erklärte er: “Das Verteidigungsministerium und der Generalstab wählen Ziele für den Angriff auf Ziele auf dem Territorium der Ukraine aus. Dabei kann es sich um militärische Einrichtungen, Unternehmen der Verteidigungsindustrie oder Entscheidungszentren in Kyjiw handeln. Zumal das Kyjiwer Regime wiederholt versucht hat, Ziele von staatlicher Bedeutung in Russland anzugreifen, so in St. Petersburg und Moskau.”
Putin kündigte den angeblichen Beginn der Serienproduktion des Oreschnik-Systems an. “Im Falle eines massiven Einsatzes von Oreschnik-Raketen wäre ein Schlag mit der Stärke eines Einsatzes von Atomwaffen vergleichbar”, sagte der Kremlführer. Ihm zufolge verfügt Russland über mehrere einsatzbereite Oreschnik-Raketensysteme. “Alles, was sich im Epizentrum der Explosion befindet, wird in Fraktionen, Elementarteilchen, zerlegt und verwandelt sich in Staub”, so Putin.