175. Kriegstag: Angriffe auf Odessa und Mykolajiw, Russen rücken im Donbass vor, Gefahr aus Belarus

Die russische Armee hat teilweise Erfolg im Osten bei Awdijiwka und in Richtung Saporischschja

Im Bezirk Awdijiwka hat der Feind teilweise Erfolg in Richtung Opytne. In Richtung Nowopawliwsk und Saporischschja setzen die Besatzer Panzer und Artillerie verschiedener Kaliber ein. Eingesetzt werden auch Kampfflugzeuge und Drohnen. Die Eindringlinge versuchten erfolglos, in Richtung Schewtschenkiwske vorzudringen, hatten aber teilweise Erfolg in Richtung Nowomychajliwka.

Raketenangriffe auf zivile Objekte in der Region Odessa und Mykolajiw

In der Nacht des 17. August startete Russland einen Raketenangriff auf die Region Odessa. Durch den Einschlag von zwei Raketen wurden ein Erholungszentrum und mehrere Privathäuser zerstört. Drei Menschen wurden verletzt. Das teilte der Sprecher der regionalen Militärverwaltung, Serhij Bratschuk, mit.

Außerdem feuerten russische Truppen in der Nacht zum 17. August zwei Raketen auf das Gebäude der Schwarzmeer-Nationaluniversität in Mykolajiw. Das teilten der Bürgermeister der Stadt, Oleksandr Sinkewytsch, und der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Witalij Kim, mit.

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“Das sind wahre Terroristen, die unter dem Deckmantel ihrer Propaganda weiterhin unsere Bildungseinrichtungen zynisch zerstören”, sagte Sinkewytsch und fügte hinzu, dass vor Ort an der Universität nur ein Wachmann gewesen sei, der unverletzt geblieben sei. Auch das Haus gegenüber der Universität sei beschädigt worden. Witalij Kim berichtete, dass eine Rakete auch ein Unternehmen in der Stadt getroffen habe. Nach vorläufigen Angaben wurde dabei niemand verletzt. Mykolajiw und die Region leiden täglich unter russischem Beschuss.

Gefahr durch Raketenangriffe aus Belarus

Eine Woche vor dem Unabhängigkeitstag der Ukraine gibt es immer mehr Warnungen vor einem massiven russischen Raketenangriff. Besorgnis äußern der ukrainische Geheimdienst, der Generalstabs der Streitkräfte und auch Militärexperten. Sie sprechen von mehreren Faktoren. So würden in letzter Zeit vermehrt russische Kampfflieger und Raketen in Belarus zusammengezogen. Zudem bestehe das Risiko einer Reaktion Russlands auf die jüngsten Explosionen auf der Krim, die erhebliche Schäden an der russischen Logistik und Ausrüstung verursacht haben. Und vor allem würden sich in der Ukraine symbolische Feiertage nähern: Der Tag der Nationalflagge am 23. August und Unabhängigkeitstag am 24. August.

Nach Angaben des “Belarusian Hajun Project” vom 15. August zieht Russland beträchtliche Kräfte in Belarus zusammen, wahrscheinlich für einen massiven Raketenangriff auf die Ukraine. Die Monitoring-Gruppe fand heraus, dass sich derzeit 10 bis 14 Langstrecken-Boden-Luft-Raketensysteme S-400 Triumf, drei Radarstationen KASTA-2E2 und 48 Ya6 Podlet sowie zwei Kurzstrecken-Raketensysteme des Typs Panzir auf dem belarussischen Flugplatz Sjabrowka befinden, der von der russischen Armee kontrolliert wird. Der Flugplatz beherbergt auch ein Munitionsdepot mit mindestens 15 bis 60 Raketen für das Luftverteidigungssystem S-300/400. Darüber hinaus fanden die Aktivisten heraus, dass russische Il-76-Militärflugzeuge Raketen für die S-400-Systeme zum Flughafen Gomel liefern, von wo aus sie nach Sjabrowka gebracht werden.

Am 16. August berichtete auch der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte über ähnliche Risiken und verwies auf die Gefahr von russischen Raketen- und Luftangriffen von belarussischem Territorium aus. Darüber hinaus betonte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, Walerij Saluschnyj, im Gespräch mit seinem kanadischen Kollegen, General Wayne Donald Eyre, dass die Ukraine aufgrund der Raketensysteme, die in Belarus entlang der Grenze zur Ukraine stationiert würden, insbesondere auf dem Flugplatz Sjabrowka, besorgt sei.

Ukraine in Flames #160

Die westliche Region Lwiw in der Ukraine ist ein wichtiges Zentrum für die Aufnahme von Ukrainern, die vor dem Krieg fliehen. Truskawez ist ein bekannter Ferienort, der nach Lwiw die meisten Flüchtlinge pro Kopf aufgenommen hat.