Tag 124 des Krieges: Russische Raketen auf Krementschuk und Charkiw, Selenskyjs Appell an die G7

Angriff auf Krementschuk. Der russische Raketen-Terror geht weiter. Am 27. Juni hat Russland das Einkaufszentrum Amstor in der Stadt Krementschuk in der Region Poltawa mit einer Rakete angegriffen. Zu dem Zeitpunkt waren etwa 1000 Menschen dort. Bislang wurden elf Todesopfer und 40 Verletzte gemeldet. Das Einkaufszentrum ist völlig abgebrannt. Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) betont, an dem Standort gebe es weder Militär- noch Verteidigungsanlagen.

In der Stadt befindet sich allerdings die größte Raffinerie der Ukraine. Bereits Anfang April hatten die russischen Aggressoren das Werk massiv mit Raketen beschossen. Nach Angaben der Behörden wird die Fabrik nicht vor Ende des Jahres ihren Betrieb wieder aufnehmen können.

Beschuss von Charkiw geht weiter. Mindestens vier Menschen wurden getötet und 19 verletzt, darunter vier Kinder. Der Leiter der regionalen staatlichen Verwaltung, Oleh Synjehubow, erklärte: “Die Besatzer haben Hinterhöfe, Straßen, also ausschließlich zivile Infrastruktur getroffen, wo nur Zivilisten sind.”

Krieg bis Ende des Jahres beenden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder aufgefordert, alles zu tun, um den Krieg bis Ende des Jahres zu beenden. Dies sagte er in einer Ansprache an die Führer der G7. Laut Selenskyj droht der Krieg über den Winter hinaus weiterzugehen. Er forderte die Staats- und Regierungschefs auf, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Zuvor war berichtet worden, Selenskyj habe die G7-Führer um Luftverteidigungssysteme Sicherheitsgarantien gebeten. In der offiziellen Pressemitteilung des ukrainischen Präsidialamts wird der Appells an die G7-Führer bezüglich eines Kriegsendes in der Ukraine jedoch nicht erwähnt.

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten (Großbritannien, Deutschland, Italien, Kanada, Frankreich, Japan und USA) haben sich verpflichtet, der Ukraine unbefristet Unterstützung bei ihrer Verteidigung gegen die russische Invasion zu gewähren. Das geht aus dem Entwurf einer gemeinsamen Erklärung zum G7-Gipfel hervor, der am 26. Juni in Bayern begonnen hat.

Podcast Explaining Ukraine:  Wochenrückblick vom 20. bis 26. Juni

In unserer neuen wöchentlichen Zusammenfassung befassen wir uns mit den wichtigsten Lehren aus vier Monaten russischer Invasion. Wir analysieren, warum der EU-Kandidatenstatus der Ukraine für die gesamte Region insgesamt wichtig ist. Wir berichten auch über die verstärkten Raketenangriffe Russlands, insbesondere auf Kyjiw. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, ukrainischer Philosoph, Journalist und Chefredakteur von UkraineWorld.org, sowie Tetyana Ogarkova, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center. Podcast: 4 months of war; Ukraine’s EU candidacy; Russia’s missile madness – 20-26 June, weekly

Ukraine in Flames: 

EU welcomes Ukraine’s new status. What is next?

Why captured Azov fighters must be under all world’s eyes?Is Kazakhstan-Russia relationship under strain?