Tag 17 des Krieges: Größte Verluste der russischen Armee seit Jahrzehnten, Debatte um neutralen Status der Ukraine, Dokumentation russischer Kriegsverbrechen

Selenskyj: Russische Armee erleidet in der Ukraine größte Verluste seit Jahrzehnten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, Russland habe in der Ukraine Verluste in beispielloser Höhe erlitten: In 16 Kriegstagen hätten 31 taktische Bataillonsgruppen der Armee ihre Kampffähigkeit verloren und mehr als 360 Panzer, 1205 gepanzerte Fahrzeuge, etwa 60 Flugzeuge und 80 Hubschrauber seien zerstört worden.

Selenskyj teilte in einem Interview mit ausländischen Medien auch mit, dass 1300 ukrainische Soldaten seit der Invasion Russlands in der Ukraine gefallen seien. “Wir haben ungefähr 1300 Soldaten verloren, aber Russland über 12.000. Eins zu zehn. Ich freue mich aber nicht darüber, dass 12.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Das entspricht nicht meiner Weltanschauung”, sagte das Staatsoberhaupt.

Einsatzbericht über die russische Invasion – Daten des Verteidigungsministeriums

– Plünderungen, Raub und Terror. Aufgrund des misslungenen Versuchs einer Offensive haben die Russen beschlossen, ihre Taktik zu ändern. Logistische Probleme und lang Kommunikationswege führen dazu, dass die russischen Militärs plündern. Sie rauben zudem die Bevölkerung vor Ort, Geschäfte und Apotheken aus. Außerdem verüben sie zahlreiche schwere Verbrechen gegen Zivilisten. So haben die russischen Invasoren auf eine Kolonne aus Frauen und Kindern geschossen, als diese versuchten, das Dorf Peremoha in der Region Kyjiw entlang eines vereinbarten humanitären Korridors zu verlassen. Dabei starben sieben Menschen, darunter ein Kind. Die genaue Zahl der Verletzten ist noch nicht bekannt.

– Fahnenflucht und Demoralisierung. Sich selbst überlassene Einheiten der russischen Armee sind demoralisiert. Die Anzahl der Versuche, aus eigener Kraft in das Territorium der Russischen Föderation zurückzukehren, hat zugenommen.

– Raketenangriffe gehen weiter. Die Russen beschießen weiterhin mit Raketen und Bomben wichtige Objekte der Infrastruktur, Wohnviertel und Flugplätze. Dabei missachten sie auf zynische Weise die Regeln des humanitären Völkerrechts.

Portal zur Dokumentation russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine. Die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine und die gesellschaftliche Initiative IT Defends haben ein nationales Portal unter der Bezeichung “WarCrimes.gov.ua” eingerichtet, um Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Ukraine zu dokumentieren.

“Das Portal entspricht den Anforderungen des Internationalen Strafgerichtshofs. Es sammelt personenbezogene Daten von Zeugen und Opfern sowie Foto- und Videobeweise für Verbrechen. Angesichts des gewaltigen Ausmaßes der russischen Aggression und des verursachten Schadens, gehen wir davon aus, dass das Portal Zielscheibe von Cyberangriffen aus Russland sein wird. Daher hat die Gewährleistung der Informationssicherheit oberste Priorität”, heißt es in einer Mitteilung.

Ukraine on Fire: Wäre ein neutraler Status für die Ukraine hilfreich?

Ein Projekt des Ukraine Crisis Media Center (UCMC), des EuroAtlantic Course und des Analytischen Zentrums der Ukrainischen Katholischen Universität über Russlands Krieg gegen die Ukraine: 

Ukraine on Fire #2. What does neutral status mean for Ukraine?

Ukrainische Diplomaten erklären, ob ein neutraler Status der Ukraine die russische Aggression in der Ukraine wirklich stoppen würde.

Teilnehmer:

Ivanna Klympush-Tsintsadze, Parlamentsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für die Integration der Ukraine in die Europäische Union

Valery Chaly, Vorstandsvorsitzender des Ukraine Crisis Media Center

Volodymyr Ohryzko, Außenminister der Ukraine (2007-2009)

Danylo Lubkivskyi, Direktor des Kyiv Security Forum

Wenn Sie die Ukraine gegen die russische Aggression unterstützen wollen, empfehlen wir Ihnen folgende Links unter:  You can help Ukraine against Russian aggression