Journalistin von Radio Liberty bei einem Raketenangriff auf Kyjiw getötet. Die Journalistin und Produzentin von Radio Liberty, Vira Hyrytsch, ist durch den Einschlag einer russischen Rakete in ihr Wohnhaus in Kyjiw getötet worden. Der Beschuss erfolgte am 28. April. Ihre Leiche wurde am Morgen des 29. April unter den Trümmern gefunden. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, Russland habe Kyjiw gleich nach Abschluss seiner Gespräche mit dem UN-Generalsekretär Antonio Guterres beschossen, der sich zu dem Zeitpunkt in der ukrainischen Hauptstadt aufgehalten hatte.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte zu dem Raketenangriffe auf Kyjiw, dass hochpräzise Langstreckenwaffen die Produktionsanlagen des Raketen- und Raumfahrt-Unternehmens “Artem” in Kyjiw zerstört hätten.
“Asowstal” fordert von der Türkei Unterstützung für eine Evakuierung. Der Kommandant der 36. ukrainischen Marinebrigade, Serhij Wolynskyj (Volyna), hat an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan appelliert, das “Verfahren der Extraktion” anzuwenden und die Soldaten in die Türkei zu holen. Das erklärte Wolynskyj im Sender Habertürk TV:
“Sehr geehrter Herr Präsident Recep Tayyip Erdogan. An Sie wendet sich Marinemajor Serhij Wolynskyj. Ich diene derzeit in der 36. Marinebrigade, die in der Mariupol-Garnison stationiert ist und seit 65 Tagen im Kampf ist. Wir haben 600 Soldaten mit verschiedenen Verletzungen, die dringend Hilfe benötigen. Wir haben verletzte Zivilisten bei uns, die ebenfalls Ihre Hilfe brauchen. Auch Hunderte von Zivilisten und Dutzende von Kindern suchen bei uns Schutz. Der Jüngste unter uns ist vier Monate alt. Ich appelliere an das türkische Volk, an den Präsidenten, das Verfahren der Extraktion auf uns anzuwenden, alles zu tun, um die Garnison von Mariupol in die Türkei zu bringen, uns mit Sicherheitsgarantien von türkischer Seite praktisch aus dem Asowstal-Werk zu holen. Wir zählen sehr auf Ihre Hilfe.”
Neues Massengrab bei Kyjiw entdeckt. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, die Polizei habe erneut ein Massengrab mit etwa 900 Zivilisten entdeckt, in dem Teil der Region Kyjiw, der von Russland besetzt war. In einem Interview mit polnischen Medienvertretern sagte Selenskyj:
“Internationale Institutionen sind manchmal wirklich langsam und manchmal kann man jemanden nicht zur strafrechtlichen Verantwortung ziehen, aus Mangel an diesen oder anderen Beweisen, obwohl es Zeugen gibt, obwohl jeder es gesehen hat. Aber sie beseitigen die Spuren ihrer Verbrechen mit mobilen Krematorien, die die Russen mitgebracht haben. Trotzdem werden Ermittler fündig. Stellen Sie sich vor: Es wurden so viele getötet, dass trotz der Tatsache, dass Leichen verbrannt wurden, wieder ein Grab von 900 Menschen in der Region Kyjiw gefunden wurde. 900 Menschen! Wie viele Menschen insgesamt getötet wurden, weiß niemand. Es wird Konsequenzen geben, es wird eine Untersuchung geben, es wird auch eine Volkszählung geben.”
Am 23. April hatte der Bürgermeister von Butscha bei Kyjiw, Anatolij Fedoruk, erklärt hat, dass in seiner Stadt in einem Massengrab 412 vom russischen Militär getötete Zivilisten gefunden worden seien. Insgesamt fanden Ermittler in den von Russland besetzten Gebieten rund um Kyjiw etwa 1100 Leichen von Zivilisten in Massengräbern.
Ukraine in Flames: Gewalt gegen Frauen als Teil der russischen Kriegsdoktrin
Bis zum 26. April gingen bei der Hotline der ukrainischen Menschenrechtsbeauftragten 103 Meldungen über Sexualverbrechen aus den inzwischen befreiten Gebieten der Ukraine ein. Unter den Opfern sind nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Kleinkinder. Das jüngste Opfer ist erst 10 Jahre alt.Video: Violence against women as a part of Russian war doctrine